17 Tote bei Baustellen-Bränden in Moskau
Moskau (dpa) - Mindestens 17 Gastarbeiter sind in Moskau bei einem Brand in einem Baustellen-Container ums Leben gekommen. Das Feuer im Südwesten der russischen Hauptstadt brach am frühen Dienstagmorgen in einer Baracke aus, in der die Männer aus der zentralasiatischen Republik Tadschikistan geschlafen hatten.
Das teilten Behörden mit. Nach ersten Erkenntnissen hatten die Arbeiter vermutlich auf einem Heizkörper Kleidung getrocknet, die dann in Brand geriet. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Verstoßes gegen den Brandschutz.
Die Arbeiter hätten wegen der ungünstigen Lage des Wohncontainers auf dem Katschalowski-Baumarkt an der Warschauer Chaussee keine Fluchtmöglichkeit gehabt, sagten Ermittler der Agentur Interfax. Einige der Tadschiken seien bei dem Versuch, sich zu retten, an dem Rauch erstickt, hieß es. An den Fenstern seien Gitter befestigt gewesen. Einsatzkräfte der Feuerwehr hätten die Metallwände des Containers aufschneiden müssen. Nach dem Löschen seien die 17 Bewohner der engen Unterkunft tot geborgen worden.
Gastarbeiter aus den früheren Sowjetrepubliken leben in der russischen Hauptstadt oft unter ärmlichsten Verhältnissen. Sie wohnen meist in Kellern von Wohnhäusern und Behelfsunterkünften auf engstem Raum. Wegen der provisorischen Heizungen und mitunter offenen Feuerstellen kommt es immer wieder zu schweren Bränden mit vielen Toten. Zudem fehlen meist Fluchtwege und Feuerlöscher. Die Generalstaatsanwaltschaft wies Sonderkontrollen auf Baustellen und Märkten an.
Auf einer Baustelle im Hochhausviertel Moskwa City hatte es am Vorabend ebenfalls einen schweren Brand gegeben. Dabei kam am Montag niemand zu Schaden. Die Arbeiter hätten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen können, teilte der Zivilschutz mit. Das Feuer war auf einem der beiden „Federazija“-Türme ausgebrochen, die einmal zu den höchsten Gebäuden Europas gehören sollen. Der höhere Turm, der in Brand geraten war, soll nach Fertigstellung 93 Stockwerke haben und 360 Meter hoch sein. Experten schätzten den Schaden auf umgerechnet mehrere Millionen Euro.