28 Tote bei Explosion von Öl-Pipeline in Mexiko
Mexiko-Stadt (dpa) - Mindestens 28 Menschen sind bei der Explosion einer Öl-Pipeline in Zentralmexiko ums Leben gekommen. Mehr als 50 wurden bei dem Unglück verletzt.
Behörden und Pipeline-Betreiber vermuten, dass Öl-Diebe die Leitung anzapften, dann aber dem großen Druck nicht mehr Herr wurden und wegrannten. Das Öl floss am Sonntagmorgen auf die Straßen der Stadt San Martín Texmelucan und entzündete sich. Hunderte Menschen flohen panisch vor dem Flammenmeer. San Martín Texmelucan liegt rund 100 Kilometer östlich von Mexiko-Stadt.
Bei dem Unglück wurden 32 Häuser zerstört und 83 beschädigt. Autos am Straßenrand explodierten. Straßenzüge standen lichterloh in Flammen, gigantische Rauchwolken stiegen in den Himmel. Viele Bewohner wurden von dem Feuerinferno im Schlaf überrascht und konnten sich nicht mehr retten. Unter den Opfern sind nach Angaben der Nachrichtenagentur Notimex 13 Kinder und Jugendliche sowie 15 Erwachsene. Das Feuer entzündete sich gegen 5.30 Uhr, erst am Mittag war es unter Kontrolle.
Das Militär sperrte den Unglücksort weiträumig ab, Häuser wurden evakuiert, mehr als 200 Menschen vorläufig in Notunterkünfte gebracht. Nach Angaben des Zivilschutzes hatten die Überwachungssysteme einen Druckabfall in der Leitung registriert, die von der staatlichen Gesellschaft Petróleos Mexicanos (Pemex) betrieben wird. Obwohl die Ventile geschlossen worden seien, wurde dem Notfallzentrum von Pemex eine Explosion gemeldet. Wie viel Öl aus der Leitung mit einem Durchmesser von einem dreiviertel Meter floss, war zunächst unklar.
Mexikos Präsident Felipe Calderón machte sich noch am Sonntag auf den Weg in den Unglücksort. Es werde alles unternommen, um die Unglücksursache zu klären und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, sagte er. Pemex-Direktor Juan José Suárez Coppel verwies darauf, dass die Leitung schon mehr als hundert Mal Ziel von Öl-Dieben gewesen sei. Die Pipeline sei erst 2008 technisch komplett überholt worden.