46 Verletzte bei Busunfall auf Fahrt ins Jugendcamp

Für viele Kinder und Jugendliche aus Hessen hat die Rückfahrt von einer Veranstaltung in ihr Ferienlager an der Ostsee ein jähes Ende gefunden: Auf einer Landstraße in Schleswig-Holstein prallt ihr Reisebus mit einem Rettungswagen zusammen.

Bei dem Zusammenstoß nördlich von Lübeck sind 46 Menschen - darunter hauptsächlich Kinder - verletzt worden.

Foto: Arne Jappe

Rüting (dpa) - Bei einem Busunfall nördlich von Lübeck sind 46 Menschen verletzt worden, darunter hauptsächlich Kinder und Jugendliche aus Hessen. Der Bus war am Samstagabend mit 42 Kindern, 5 Betreuern und dem Fahrer auf dem Rückweg in ein Ferienlager, als er mit einem Rettungswagen kollidierte. Zwei Personen - ein Kind und vermutlich ein Betreuer - wurden mit schweren Verletzungen in eine Klinik geflogen. Die meisten Unfallbeteiligten wurden bei dem Zusammenstoß leicht verletzt, wie die Polizei mitteilte.

Die beteiligten Kinder sind Polizeiangaben zufolge 10 bis 15 Jahre alt. Sie stammen laut Dürbrook mehrheitlich aus dem Schwalm-Eder-Kreis südlich von Kassel. Mit ihren Betreuern waren sie auf dem Rückweg von einer Veranstaltung.

In der Ortschaft Rüting im schleswig-holsteinischen Grömitz kam dem Reisebus ein Rettungswagen dabei im Einsatz entgegen. Ersten Polizeierkenntnissen zufolge wollte ein vor dem Bus fahrender Autofahrer nach links abbiegen, wartete aber, um den Rettungswagen passieren zu lassen. Den Ermittlungen zufolge soll der Busfahrer daraufhin in den Gegenverkehr gefahren sein, um dem stehenden Auto auszuweichen. Dabei kam es gegen 18.40 Uhr am Samstag zur Kollision.

Der Bus schlitterte laut Polizei in eine Böschung. Die Front wurde stark beschädigt, Teile des Rettungswagens durchbrachen die Scheibe. Der Rettungswagen sei durch die Wucht des Aufpralls umgekippt und noch einige Meter über die Straße geschleudert worden, sagte ein Polizeisprecher. Eine Seitenwand am hinteren Teil des Fahrzeuges und eine Tür am Heck wurden abgerissen. „So einen zerschossenen Rettungswagen habe ich noch nicht auf der Straße liegen sehen“, sagte Dierk Dürbrook, Sprecher der Polizei Lübeck, am Sonntag.

Neben der Feuerwehr und mehreren Polizeiautos waren Dürbrook zufolge 36 Rettungsfahrzeuge am Unfallort. Zwei Hubschrauber brachten die Schwerverletzten in Krankenhäuser. „Das war ein einziges Blaulicht-Geflimmer“, sagte Dürbrook. Die Leichtverletzten seien noch an der Unfallstelle untersucht worden, die Mehrzahl von ihnen musste nicht ins Krankenhaus. „Den allermeisten ist glücklicherweise nicht viel passiert“, betonte der Sprecher. Sie erlitten demnach vor allem Prellungen oder einen Schock.

Andere Leichtverletzte wurden in Kliniken gebracht, wie die Regionalleitstelle der Feuerwehr mitteilte. Darunter war auch die zweiköpfige Besatzung des Rettungswagens.

Mehrere Mitfahrer aus dem Bus wurden noch am Abend zurück ins Ferienlager gebracht, wo sie nach Angaben der Regionalleitstelle seelsorgerisch betreut wurden. Ein Gutachter war an der Unfallstelle vor Ort, die Polizei ermittelt zur Unfallursache.