Unfall bei Ratingen A3: Polizei geht nach tödlichem Unfall gegen Gaffer vor
Nach dem schweren Massenkarambolage auf der A3 bei Ratingen machten zahllose Gaffer Aufnahmen von der Unfallstelle. Jetzt wertet die Polizei Videoaufnahmen aus, um sie zu identifizieren.
Ratingen. Die Polizei ermittelt nach dem schweren Verkehrsunfall auf der Autobahn 3 bei Ratingen mit zwei Toten gegen den Unfallverursacher und gegen Schaulustige. Der Lastwagen-Fahrer aus Ungarn, der am Donnerstagmorgen vor dem Kreuz Breitscheid in ein Stauende gerast war, müsse sich in einem Anhörungsbogen zum Hergang äußern, teilte die Polizei Düsseldorf mit. In Untersuchungshaft sitzt er nicht.
Die Polizei wertet zudem Videoaufnahmen vom Gegenverkehr aus, um Gaffer zu ermitteln. Die Beamten sprachen davon, dass zahllose Fahrer auf der Gegenfahrbahn völlig ungeniert Fotos und Videos von der Unfallstelle gemacht hätten. Solche Aufnahmen können als Ordnungswidrigkeit oder auch als Straftat verfolgt werden. Die Bußgelder liegen zwischen 20 und 1000 Euro - aber auch eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren ist laut Gesetz möglich.
Laut der Polizei war der 41-jährige Lkw-Fahrer kurz hinter der Raststätte Hösel auf ein Stauende aufgefahren. Der Pkw eines 34-Jährigen wurde unter einen weiteren Sattelzug geschoben. Durch die Wucht des Unfalls prallten noch vier weitere Fahrzeuge ineinander. Der 34-Jährige wurde eingeklemmt und verstarb noch an der Unfallstelle. Der 26 Jahre alte Badminton-Sportler Erik Meijs wurden lebensgefährlich verletzt und starb später im Krankenhaus. Eine 65-jährige Frau liegt mit lebensgefährlichen Verletzungen im Krankenhaus.