Abriss-Panne in Solingen: Dachteil stürzt auf Straße
Solingen. Riesenglück am Mittwochmorgen um 9.20 Uhr an der Goerdelerstraße in Solingen: Beim Abriss des Gebäudes, in dem zuletzt Mitarbeiter des Finanzamts untergebracht waren, löste sich der so genannte Rähm - die waagerechte Stahlbeton-Oberkante des Daches.
Sie schaukelte zunächst noch an der Dachkante wie ein Pendel, ehe sie auf die sonst viel befahrene Straße knallte.
"Normalerweise ist der Rähm im Dach mit Stahlverbindungen verankert", wunderte sich Martin Krause, der as Projektleiter beim Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW für den Abriss zuständig ist. Das zwölf Meter lange Teil traf glücklicherweise kein Auto, niemand wurde verletzt. Krause geht von Bau-Pfusch aus. Zur Sicherheit will man nun Gummischutzmatten unter die Dachkante halten, die eventuell herabstürzende Teile auffangen würden.
Am Vormittag begutachtete ein Abbruchstatiker das Unglücksgebäude. BLB-Sprecher Dietmar Zeleny nach einem Krisengespräch: "Wir haben von uns aus entschieden, den Abriss heute und am Donnerstag auszusetzen. Sicherheit ist das oberste Gebot." Der Statiker werde die beiden Tage nutzen, um nach weiteren "bösen Überraschungen" zu suchen. Außerdem habe man die Berufsgenossenschaft (BG) eingeschaltet, um die Ursache des Zwischenfalls klären zu lassen.
Insgesamt 25 Männer sind beim Abriss des Ex-Finanzgebäudes und der ehemligen Polizeiinspektion beschäftigt, viele von ihnen säuberten am Mittwoch die Straße mit Besen und räumten die heruntergestürzten Teile beiseite. Ein Großaufgebot der Polizei hatte die Goerdelerstraße bis 10 Uhr voll gesperrt, ein langer Rückstau bildete sich, weil der Verkehr aus Richtung Schlagbaum über die einspurige Mummstraße umgeleitet werden musste.st