Streit kurz vor Ostern Ärger am Pilgerweg: Stein-Penis trägt jetzt ein Kondom

Traunkirchen. Der Streit um einen steinernen Phallus am Rande eines Pilgerwegs in Österreich ist kurz vor Ostern entschärft worden. Die mehr als zwei Meter hohe Skulptur wurde mit einer gelben Folie verhüllt, die entfernt an ein Kondom erinnert und folgende Aufschrift trägt: „Gelobt sei, was hart macht“.

Die Hülle erinnert stark an ein Kondom.

Foto: Fotokerschi.At Werner Kerschbaum

Ein Zitat aus Friedrich Nietzsches “Zarathustra„ (3. Teil, “Der Wanderer„). Dieser Satz äußert Zarathustra bei einem beschwerlichen Aufstieg, um sich Mut zu machen.

Die Gemeinde Traunkirchen zeigte sich am Donnerstag mit der Verhüllung zufrieden. Und auch der Kunst- und Immobilienhändler Jürgen Hesz sagte nach einem Gespräch mit dem Bürgermeister: „Jetzt haben wir uns den Osterfrieden gegeben.“ Hesz hatte in seinem drei Hektar großen Park den Phallus so umsetzen lassen, dass er in Sichtweite des Pilgerwegs stand.

Wie er nun einräumte, war eine Portion Provokation dabei. Pilger waren darüber nicht glücklich. Nach den Worten eines Diakons sahen viele Gläubige ein Problem darin, in unmittelbarer Nähe der Penis-Skulptur ein Glaubenszeugnis abzulegen. Das angeblich 2000 Jahre alte Fruchtbarkeits-Symbol will der Besitzer nach Ostern nun versteigern lassen.

Vorgeschichte: Vergangenes Jahr hatten sich der Kunsthändler und die Gemeinde nicht darauf einigen können, den Pilgerweg zugunsten eines geplanten Kunstspeichers von Hesz um ein paar Meter zu verlegen. Angesichts der aufsehenerregenden Geschichte rund um den Phallus geht Bürgermeister Schragl davon aus, dass an diesem Osterwochenende deutlich mehr Pilger kommen als sonst. dpa