Welt-Aids-Tag Aids - Zu viel Sorglosigkeit beim Sex
Berlin · Neuentwickelte Medikamente gegen Aids lassen offenbar die Menschen in Deutschland sorgloser mit dem Thema HIV-Infektionen umgehen. Doch die privaten Kassen warnen: Aids bleibt unheilbar.
Mehr als jeder vierte Erwachsene in Deutschland hat schon einmal ungeschützten Sex mit einer Zufallsbekanntschaft gehabt. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage hervor, die vom Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) anlässlich des Welt-Aids-Tags am Samstag in Auftrag gegeben wurde.
Demnach machten insgesamt 26 Prozent der Bundesbürger über 18 Jahren entsprechende Angaben. Unter den Männern sind es sogar 33 Prozent und bei den Frauen 20 Prozent. Der Chef des PKV-Verbandes, Uwe Laue, sprach von einem alarmierenden Ergebnis. Offenkundig hätten Meldungen über neu entwickelte Medikamente für HIV-Infizierte und Aids-Kranke „zu einer Art neuer Sorglosigkeit im Umgang mit der Infektion geführt“, so Laue. „Trotz aller medizinischen Fortschritte ist Aids aber nach wie vor eine unheilbare Krankheit, die mit großem menschlichen Leid verbunden ist“, warnte der Verbandschef.
Nach den aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) haben sich 2017 2700 Menschen in Deutschland mit HIV angesteckt. Damit ist die Zahl der Neuinfektionen leicht rückläufig. Im Jahr 2016 waren es noch 2900. Die Zahl der Menschen, die sich mit HIV infiziert haben, aber noch nicht entsprechend diagnostiziert wurden, ist nach den Schätzungen des RKI dagegen leicht im Aufwind. Für das Jahr 2017 geht man von 11.400 Fällen aus. Das sind 600 mehr als im Jahr 2011. Die Umfrage des INSA-Instituts im Auftrag der PKV basiert auf den Angaben von 2062 Bundesbürgern im Alter ab 18 Jahren.