Airlines streichen weitere Flüge wegen Ascheregens in Mexiko
Mexiko-Stadt (dpa) - Nach dem jüngsten Ausbruch des Vulkans Popocatépetl haben mehrere US-Airlines den zweiten Tag in Folge ihre Flüge nach und von Mexiko-Stadt gestrichen.
Delta, United Airlines, Alaska Air und Air Tran steuerten auch am Freitag die mexikanische Hauptstadt nicht an, wie die Flughafenverwaltung am Abend (Ortszeit) mitteilte. Die nationalen Fluglinien und Air France setzten ihren Betrieb hingegen uneingeschränkt fort.
Zuvor hatte der Vulkan rund 60 Kilometer südöstlich der Hauptstadt erneut Aschewolken ausgestoßen. Insgesamt seien seit Freitagvormittag 27 Eruptionen gezählt worden, hieß es im abendlichen Report des Nationalen Katastrophenschutzzentrums (Cenapred).
Bei einem Überwachungsflug über den Krater sei festgestellt worden, dass der Vulkan auch weiterhin glühendes Gestein ausspeit. Einige Gesteinsbrocken seien über einen Kilometer in die Höhe geschleudert worden, berichteten die Wissenschaftler.
Die Asche ging in den südlichen Hauptstadtbezirken Tláhuac, Tlalpan, Venustiano Carranza und Iztapalapa nieder. Auch in anderen Ortschaften innerhalb des Bundesstaates México rund um Mexiko-Stadt wurde herabfallendes Vulkanmaterial gesichtet.
In der am nächsten am Krater gelegenen Ortschaft San Pedro Nexapa wurde eine bis zu fünf Zentimeter hohe Aschedecke gemessen. Soviel Asche sei seit 15 Jahren nicht mehr auf das Dorf niedergegangenen, berichtete die Zeitung „El Universal“ unter Berufung auf Dorfbewohner. In einigen Schulen in der Region fiel der Unterricht aus.
In Mexiko-Stadt warnten die Behörden vor sportlichen Aktivitäten im Freien. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestehe allerdings nicht, teilte der Leiter des Zivilschutzes, Fausto Lugo, mit.
Der Popocatépetl (Náhuatl für „Rauchender Berg“) ist nach längerer Ruhe seit 1994 wieder verstärkt aktiv. Rund um den 5452 Meter hohe Vulkan galt in den vergangenen Wochen zwischenzeitlich die vorletzte Alarmstufe vor dem Ausbruch. Die bislang letzte große Eruption ereignete sich im Jahr 2000. Damals mussten Tausende Menschen in Sicherheit gebracht werden.