Ammoniak im Eisstadion in Ludwigshafen ausgetreten
Schon wieder ein Chemie-Unfall in Ludwigshafen, diesmal tritt Ammoniak aus einer Leitung aus. Doch das Leck ist nicht beim Chemiekonzern BASF, sondern in einem Eisstadion.
Ludwigshafen (dpa) - In einem Eisstadion in Ludwigshafen ist giftiges Ammoniak ausgetreten. Das löste einen Sirenenalarm aus. Es habe aber keine Verletzten gegeben, sagte ein Sprecher der Polizei am Dienstag. Nach Angaben der Stadt klagten aber fünf Menschen über Reizungen der Atemwege. Das Gasleck an der Kühlanlage des Stadions sei schon nach kurzer Zeit von der Feuerwehr abgedichtet worden.
Die Anwohner im Umkreis von einem Kilometer waren zunächst dazu aufgefordert worden, Fenster und Türen geschlossen zu halten, weil erhöhte Ammoniakwerte gemessen wurden. Die Stadt Ludwigshafen warnte die Bürger auch per App. Nach zwei Stunden erklärte die Feuerwehr, die Schadstoffmessungen zeigten kein Ammoniak mehr in der Luft. Zu der Freisetzung kam es nach Angaben der Feuerwehr bei Wartungsarbeiten.
Die Feuerwehr teilte mit, Ammoniak werde unter anderem als Kühlmittel für Eis verwendet. Da das Gas stechend rieche, habe es in einem großen Teil von Ludwigshafen sowie im angrenzenden Mannheim stark gerochen. Ammoniak reizt Augen sowie Atmungsorgane und wirkt giftig, wenn es eingeatmet wird. Bei hoher Konzentration besteht Lebensgefahr.
Erst vor etwas mehr als einer Woche gab es in Ludwigshafen einen anderen Unfall mit einer Chemikalie: An einem Hafenabschnitt des Chemiekonzerns BASF kam es zu einer Explosion. Drei Menschen starben, 30 Menschen wurden verletzt. Seitdem fahren Messfahrzeuge durch die Stadt, um die Luft zu überprüfen.