Angelika Beer: Die Enttäuschte
Angelika Beer verlässt die Grünen. Die frühere Bundesvorsitzende tritt aus der Partei aus. Als einen Grund nannte die 51-Jährige, dass es den Grünen "nur noch um das Erringen von Macht" gehe.
Frieden spiele programmatisch kaum noch eine Rolle. Ihre Selbsteinschätzung: "Ich nehme für mich in Anspruch, in den letzten drei Jahrzehnten nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt zu haben, um unsere Träume und unsere Ziele umzusetzen."
In den 70er Jahren hatte sich Beer in der Anti-Atomkraftbewegung engagiert. 1987 wurde sie für die Grünen in den Bundestag gewählt, dem sie - mit Unterbrechung - bis 2002 angehörte. Sie machte sich dort als Verteidigungsexpertin einen Namen.
Dabei gestaltete sie nach eigenen Angaben den Wandel von der anti-militaristischen Position der Grünen hin zu einer Politik mit, die auch militärische Mittel zum Schutz vor massiven Menschenrechtsverletzungen gewährleisten sollte.
Auch im Europaparlament blieb die Friedens- und Verteidigungspolitik Schwerpunkt der politischen Tätigkeit Beers. Auf dem Grünen-Europaparteitag im Januar unterlag sie mit ihrer Kandidatur um den Listenplatz drei der Europaabgeordneten Heide Rühle.