Die Zahl der Schwangeren sei viel höher als in der Vergangenheit und eindeutig auf den drohenden Arbeitsplatzverlust zurückzuführen. Der Konzern in der Wolga-Stadt Togliatti will wegen der Finanzkrise 27 000 seiner etwa 100 000 Stellen streichen.
Das Verhalten der Frauen sei "völlig normal", sagte die Sozialexpertin Natalia Subarewitsch. "So ist das eben: Bei Konjunktur arbeiten alle, und in Krisenzeiten werden Kinder geboren." Der Mutterschaftsurlaub habe auch Vorteile für das Unternehmen, da der Staat in dieser Zeit einen Teil des Gehalts zahle.
Das Mitglied des parlamentarischen Sozialausschusses in Moskau, Oleg Schejin, zeigte sich skeptisch. Falls die Frauen nach der Geburt ihres Kindes ihre Arbeit verlören und sich in einer anderen Stadt eine Stelle suchen müssten, werde ein Umzug wegen des Kindes viel komplizierter, sagte Schejin der Zeitung.