Aprilscherze von Medien: Ente, selbst ausgebrütet

Berlin (dpa) - Am 1. April treiben auch Medien ihre Scherze mit Lesern, Hörern oder Zuschauern.

Schon 1957 in der Fernseh-Urzeit schickte die britische BBC Zuschauer mit Bildern von der Schweizer Spaghetti-Ernte in den April. Interviewte „Pasta-Bauern“ verwiesen auf den milden Winter, der die Ernte begünstigt habe. Viele Zuschauer glaubten der für ihre Zuverlässigkeit bekannten BBC.

Eine norwegische Zeitung berichtete 1987, vom Zoll beschlagnahmter Schmuggel-Alkohol werde am 1. April in der Stadt Bergen gratis an interessierte Einwohner ausgeschenkt. Hunderte an hohe Getränke-Preise gewöhnte Norweger kamen.

Die russische Nachrichtenagentur Itar-Tass meldete 1997, an Bord der Raumstation „Mir“ sei ein Kosmonaut von einem Krokodil gebissen worden. Das Reptil sei bei Zuchtexperimenten aus dem Ei gekrochen.

Zwei Jahre später setzte Itar-Tass noch eins drauf: Zehn afrikanische Krokodile sollten im sibirischen Baikal-See ausgesetzt werden, um dort die Artenvielfalt zu sichern.

Ein britischer Radiosender lockte 2001 mehrere hundert Hörer auf eine gefährliche Steilklippe, von der man eine originalgetreue Kopie der „Titanic“ vorbeifahren sehen könne.

Der Norddeutsche Rundfunk berichtete zwei Jahre später, Sylt werde wieder zu einer „richtigen“ Insel: Aufgrund „neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse“ müsse der Hindenburgdamm zum Festland abgetragen werden.

Die österreichische Nachrichtenagentur APA meldete 2007 Neues in Sachen Klimaschutz: Wissenschaftler entwickelten ein Verfahren, mit dem Indiens heilige Kühe bei ihren zahlreichen Darm-Winden statt Methan das wesentlich harmlosere Kohlendioxid in die Atmosphäre stoßen. Die Methode sei auch auf den Menschen übertragbar.

Im gleichen Jahr sorgte die ARD mit einer Nachricht in eigener Sache für Aufregung: Die Erkennungsmelodie ihrer Nachrichtensendung „Tagesschau“ werde am 1. April ein letztes Mal live von einem Orchester gespielt und komme künftig nur noch vom Band.