Ärger um Namen „Buchstaben-Yolo“: Das sagt Deutschlands Scrabble-Verein zur Namensänderung

Düsseldorf · Dass Scrabble jetzt „Buchstabben-Yolo“ heißen soll, sorgt nicht nur im Netz für Spott. Auch einer der Scrabble-Enthusiasten des Landes findet deutliche Worte.

Mit dieser Grafik wirbt Mattel für den Neuen Namen.

Foto: Mattel

Aus Scrabble wird künftig in Deutschland „Buchstaben-YOLO“ - mit dieser Offenbarung hat sich Hersteller Mattel im Netz keine Freunde gemacht. Einige Kommentatoren vermuten dahinter einen April-Scherz, andere machen Witze über die Umbenennung.

Auch für langjährige Scrabble-Enthusiasten ist der neue Name mehr als nur gewöhnungsbedürftig. Sebastian Herzog habe es im ersten Moment nicht glauben können. Er ist Präsident der nach eigenen Angaben einzigen offiziellen Vereinigung Deutschlands, die sich dem Thema Scrabble widmet. Der Scrabble Deutschland e. V. veranstaltet Turniere im ganzen Land, hat dafür allgemeine Regeln entwickelt und möchte junge Menschen für das Spiel mit den Buchstaben begeistern.

Scrabble-Präsident: Umbenennung ist „unterirdisch“

Schon am Montag habe Herzog die ersten Mails mit Hinweisen auf die Umbenennung bekommen - und es zunächst für einen Scherz gehalten. Einen Tag später verleiht er mit Worten wie „unterirdisch“, „bekloppt“ oder „großer Mumpitz“ seiner Meinung zur neuen Marketing-Strategie Mattels Ausdruck. Eine „zeitgemäße Verjüngung“ - wie es in der Pressemitteilung des Herstellers heißt - könne der 55-Jährige nicht erkennen.

Gleichwohl er die Tendenz, sich auf die Jugend zuzubewegen, positiv sieht. Herzog hätte dafür aber andere Ideen. Beispielsweise könnte der Hersteller bundesweite Scrabble-Wettbewerbe für Schüler veranstalten. Mit solchen Schülerwettbewerben habe sein Verein in der Vergangenheit positive Erfahrungen gemacht. Zudem er davon überzeugt sei, dass das unter dem Namen „Scrabble“ bekannte Spiel positive Auswirkungen auf die Rechtschreibung haben kann.

Herzog habe das „Scrabble“-Fieber mit zehn Jahren gepackt. Heute spiele er auch mit seiner noch jungen Tochter. „Ob sie mit mir Buchstaben-Yolo spielen will...ich bin mir da nicht sicher“, sagt er.