Ausgebrochener Häftling wieder hinter Gittern

Der in Gelsenkirchen ausgebrochene Häftling ist gefasst. Nun soll er ganz besonders sicher untergebracht werden - wo, das sagen die Behörden nicht.

Gelsenkirchen/Münster (dpa) - Der in der vergangenen Woche aus der Justizvollzugsanstalt Gelsenkirchen ausgebrochene Häftling ist wieder hinter Schloss und Riegel. Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei habe den 30-Jährigen am Montagabend in einem Mehrfamilienhaus im münsterländischen Ahaus festgenommen, teilte die Polizei in Gelsenkirchen am Dienstag mit. Der Ausbrecher wurde kurz in die JVA Münster gebracht, dann aber in eine nicht genannte andere Haftanstalt verlegt.

Der schmächtige Mann hatte in seiner Erdgeschosszelle in der JVA Gelsenkirchen mit Hilfe von Spezialwerkzeug einen stählernen Gitterstab zersägt und sich dann durch den Spalt gezwängt. Er überwand erst einen meterhohen Zaun, dann mit einer Kletterhilfe eine 5,50 Meter hohe Mauer und verschwand in einem dahinter wartenden Auto. Sein Zellenkumpan hatte auch fliehen wollen, aber nicht durch die Lücke gepasst.

Strafbar sei ein Ausbruch nicht, sagte der Ministeriumssprecher. Der 30-Jährige müsse aber mit einer Anzeige wegen Sachbeschädigung rechnen, sagte der Ministeriumssprecher.

Die Polizei hatte in Ahaus auch eine mutmaßliche Fluchthelferin festgenommen. Der 28 Jahre alten Mieterin der Wohnung, in der der Mann gefasst wurde, wird Gefangenenbefreiung und Strafvereitelung vorgeworfen. Sie sollte am Dienstag einem Haftrichter vorgeführt werden. Die Identität weiterer Fluchthelfer sei bislang nicht bekannt, teilte die Polizei mit. Die JVA Gelsenkirchen überprüfe weiterhin unter anderem den Zaun auf Schwachstellen, hieß es im Justizministerium.