„Außerirdische kommen wieder“

Der Autor und Forscher Erich von Däniken wird am Mittwoch 75 Jahre alt – und glaubt weiter an den Besuch aus dem All.

Zürich. Glaubt man Erich von Däniken, ist der Ursprung der Menschheit ein offenes Buch - geschrieben von ihm selbst. In den Sachbüchern des Schweizer Erfolgsautors, der am Mittwoch 75 Jahre alt wird, lautet die Geschichte so: In grauer Vorzeit landeten die "Götter" mit Raumschiffen auf der Erde und nahmen eine genetische Manipulation am frühen Menschen vor. Dann verließen sie den Planeten wieder, doch sie werden zurückkehren.

Dieser Wiederkunftsgedanke sei schließlich in allen Kulturen und Religionen verwurzelt, so Däniken. Und mit Esoterik habe das alles nichts zu tun: "Hier geht es um Wissen, nicht um Glauben."

Die kühne These vom urzeitlichen Besuch der Außerirdischen hat Däniken zu einem der erfolgreichsten Sachbuchautoren der Welt gemacht. Schon als Schüler eines Internats setzte er sich mit Archäologie, Raumfahrt und Philosophie auseinander, aber auch mit Molekularbiologie.

Um Beweise für seine Hypothese vom lange zurückliegenden Besuch der Aliens zu sammeln, reiste Däniken rund um den Globus. Die dabei gesammelten Indizien gingen in seine Bücher ein, darunter "Aussaat und Kosmos" (1972). 1991 legte Däniken mit "Die Rätsel im alten Europa" sein erstes Jugendbuch vor. 1993 folgte eine 25-teilige TV-Reihe mit dem Titel "Auf den Spuren der All-Mächtigen" auf Sat.1. 1996 strahlte der TV-Sender RTL Dänikens Film "Außerirdische - kehren sie zurück?" aus. Der Streifen verbuchte eine hohe Einschaltquote, im Folgejahr wurden zwei Fortsetzungen gedreht.

Jedoch gab es auch Rückschläge für Däniken. Zuletzt scheiterte er 2006 mit seinem Mystery-Park bei Interlaken in der Schweiz. In multimedialen Themenpavillons wollte er seine Arbeiten um ungelöste Rätsel und unerklärliche Phänomene aus aller Welt präsentieren. Trotz eines Millionenpublikums rechnete sich das Projekt aber nicht. Heute ist der Park unter neuer Regie und neuem Namen Teil einer Ausstellung.

Sein jüngstes Buch veröffentlichte Däniken erst vor wenigen Monaten: In "Götterdämmerung - Die Rückkehr der Außerirdischen" geht er den Spuren einer alten Weltuntergangs-Prophezeiung der Maya für das Jahr 2012 nach. "Der Götterschock ist nur noch eine Frage der Zeit", gibt sich der Bestseller-Autor auch im Alter ungebeugt. "Die Außerirdischen werden wiederkommen, und ihre Präsenz wird unsere selbstgefällige Seele erschüttern."

Spott und Kritik erntet von Däniken oft. Sogar von sich selbst. Früher sei er nicht selbstkritisch genug gewesen, sagt er etwa. Bis heute hat er noch keine Beweise für seine Thesen geliefert. Der Autor, der sich selbst "Fantast" nennt, lässt sich aber nicht beirren: "Ich habe meinen Gott nie verloren. Ich gehöre zu den wenigen, die täglich beten." Und auch auf die Frage, was die Menschen denn wohl so faszinierend an seinen Theorien finden, bleibt der Hobby-Koch die Antwort nicht schuldig. "Heute glaubt man, schon alles zu wissen, alle sind so wunderbar aufgeklärt", sagte er "Welt Online". "Nehmen wir an, ich hätte Recht und wir werden alle nochmal überrascht. Wäre das nicht wunderbar?"