Verheerende Buschbrände Australien brennt - Foto von totem Känguru berührt Tausende

Canberra · Der australische Fotograf Brad Fleet veröffentlicht auf Instagram ein Foto eines toten Känguru, dass durch die Buschbrände ums Leben gekommen ist. Das Bild rührt Tausende und zeigt drastisch die Lage auf dem Kontinent.

Ein Känguru hüpft am frühen Morgen durch das Buschland inmitten von Rauchschwaden, die von den verheerenden Buschbränden verursacht wurden.

Foto: dpa/Lukas Coch

Die Feuer in Australien wüten seit Oktober und haben landesweit mittlerweile eine Fläche von mehr als sechs Millionen Hektar zerstört, größer als die Niederlande. Hunderte von Millionen Tieren wurden nach Schätzungen getötet, darunter Tausende Koalas und Kängurus - wenn nicht sogar mehr. Ganze Landstriche sind in drei australischen Bundesstaaten abgebrannt.

Ein Foto des australischen Fotografen Brad Fleet zeigt drastisch wie es um den Süden des Landes steht. Sein Bild zeigt ein junges totes Känguru, verkohlt durch das Feuer. Offenbar wollte es vor den Flammen fliehen, blieb aber wohl im Draht eines Zaunes hängen. Fleet schreibt dazu nur kurz: „Feels like Australia is burning.“ (deutsch: Es fühlt sich an, als brenne Australien). Fast tausend Nutzer kommentierten das Bild.

Gegenüber dem Spiegel bestätigte Fleet, der für die australische die australische Nachrichten-Website "The Advertiser" arbeitet, die Echtheit des Bildes. Entstanden sei das Bild demnach in Cudlee Creek in der Nähe von Adelaide im Bundesstaat South Australia. Zwei Wochen zuvor sei dort ein Buschfeuer ausgebrochen.

"Ich bin entlang eines Flussbetts in das komplett zerstörte Gebiet gefahren", sagte Fleet gegenüber dem „Spiegel“. "In dem Tal gab es keine Farben mehr, alles war braun und schwarz." Ein paar Mal sei er aus dem Auto ausgestiegen, um Fotos zu machen. Man habe die toten Tiere riechen können. "Es war heiß, trocken und leblos."

Feuer wüten weiter

Der Schrecken nimmt noch kein Ende. Die Feuer wüten weiter. Die Menschen in den Feuergebieten von Australien haben ein Horrorwochenende hinter sich. Die Zahl der Toten stieg auf 24, ganze Landstriche brannten nieder.

In der Hauptstadt Canberra schlossen Läden und öffentliche Einrichtungen wegen des Rauchs und der Luftverschmutzung. Flüge wurden gestrichen, die Schutzmasken wurden knapp.

Ein 47-Jähriger erlitt einen tödlichen Herzinfarkt, als er südwestlich von Canberra ein Grundstück vor der Feuersbrunst schützen wollte, wie die Polizei des Bundesstaates New South Wales mitteilte. Auf der Känguru-Insel, einem beliebten Urlaubsziel im Bundesstaat South Australia, starben zwei Menschen durch die Brände. Die Zahl der Toten stieg inzwischen auf 24.

Fast 50 Grad in Sydney

Wie groß die Schäden durch die Brände sind, ist noch nicht abzusehen. Nach der extremen Hitze und den starken Winden vom Samstag gebe es Berichte, dass Hunderte weitere Grundstücke und Häuser den Bränden zum Opfer gefallen seien, sagte der regionale Feuerwehrchef Shane Fitzsimmons.

Samstag hatten die Temperaturen westlich der Millionenmetropole Sydney fast 50 Grad erreicht. Am Sonntag wurde es an der Südostküste etwas kühler, der Wind ließ nach. Aber die Katastrophe ist aus Sicht der Behörden noch lange nicht vorbei. In den Bundesstaaten New South Wales wurden am Wochenende etwa 170 Buschbrände gezählt, im benachbarten Victoria etwa 50.

(red/dpa)