Automaten-Sprenger verlieren Beute
Räuber werden in Düsseldorf von der Polizei überrascht und lassen Tasche mit Geld fallen.
Düsseldorf. Drei Maskierte sind gestern um kurz nach 4 Uhr entkommen, nachdem sie einen Geldautomaten im Süden der Landeshauptstadt aufgesprengt hatten. Laut Polizeibericht wurden die Täter von einer Streifenwagenbesatzung überrascht, als sie die Beute ins Auto luden. Die Räuber ließen einen Großteil der Beute zurück und flüchteten in unbekannte Richtung, obwohl die Polizei eine Ringfahndung einleitete und auch mit Hilfe eines Hubschraubers nach dem dunklen Audi des Trios suchte.
Ein Zusammenhang mit anderen Taten gilt als sehr wahrscheinlich — dafür sprechen das Fluchtfahrzeug und die Art, wie die Räuber vorgegangen sind: Nach bisherigem Ermittlungsstand haben sie Gas ins Innere des Automaten geleitet und zur Explosion gebracht. Das Landeskriminalamt hat Ende 2015 die Ermittlungskommission „Heat“ gegründet, die sich ausschließlich mit dieser Art des Raubes beschäftigt. Der damalige Landesinnenminister Ralf Jäger (SPD) erklärte, das Aufsprengen von Geldautomaten stelle ein bundes- und europaweites Kriminalitätsphänomen dar. Allein in NRW wurden damals in acht Monaten 90 Taten und Versuche registriert.
Zwei der Räuber im Düsseldorfer Stadtteil Benrath waren sofort ins Auto gesprungen, als die Polizei auftauchte. Der dritte rannte zunächst weg und warf Geldscheine auf die Straße. Die Beamten folgten ihm zu Fuß, während die Komplizen mit aufheulendem Motor starteten und mit offener Tür den Streifwagen touchierten. Der dritte Täter sprang in den Wagen, gemeinsam rasten sie in Richtung Forst- und Cäcilienstraße. Die Beamten kamen mit ihrem Wagen noch ein Stück hinterher, der Vorsprung war aber zu groß, um zu sagen. ob die Täter auf die A59 fuhren. Es soll sich um einen Audi S5 mit Duisburger Kennzeichen handeln. Hinweise an die Polizei sind unter Telefon 0211 8700 möglich.