Badespaß: Städte zahlen drauf

Mit 7,07 Euro bezuschussen die Städte in NRW im Durchschnitt jeden Schwimmbadbesucher. Doch es geht auch billiger, zeigt der Bund der Steuerzahler.

Düsseldorf. Öffentliche Bäder sind in aller Regel ein Verlustgeschäft: So hat die Stadt Hagen im Jahr 2009 für jeden Gast in ihren Schwimmbädern 13,69 Euro draufgezahlt. In der 190 000-Einwohner-Stadt sei landesweit der höchste Pro-Kopf-Zuschuss angefallen, berichtete der Bund der Steuerzahler NRW am Freitag in Düsseldorf über eine Umfrage in 53 Städten zwischen Rhein und Weser. Im Schnitt zahlen die Städte für jeden einzelnen Gast in ihren Bädern 7,07 Euro drauf.

Ein Ergebnis der Umfrage: Die Landeshauptstadt Düsseldorf gibt mit 12,5 Millionen Euro zwar am meisten für ihre Schwimmbäder aus, hat aber gleichzeitig auch die höchsten Besucherzahlen: 1,75 Millionen waren es im vergangenen Jahr. Damit betrug der Zuschuss pro Badegast 7,13 Euro — knapp über dem Landesschnitt.

Doch diesen Durchschnitt erreichen viele Kommunen bei weitem nicht: Unmittelbar hinter Negativ-Spitzenreiter Hagen folgen die Städte Heinsberg (13,25 Euro Zuschuss pro Badegast), Mönchengladbach (12,66 Euro), Wuppertal (12,19 Euro) und Viersen (10,95 Euro).

Doch es geht auch wesentlich preiswerter: In Minden und Siegburg zahlen die Städte mit 3,18 Euro beziehungsweise 3,67 Euro die niedrigsten Zuschüsse pro Badegast. Grund: In Minden werden die beiden Freibäder von Vereinen betrieben, in Siegburg sind sowohl das Hallen- als auch das Freibad in privater Hand. Die Stadt zahlt lediglich ein Nutzungsentgelt für Schüler und Vereine.

„Bürgerbäder beleben das Geschäft. Sie kommen auf neue Ideen wie Nachtschwimmen und steigern damit die Besucherzahlen“, sagt Beate Berrischen, Sprecherin des Steuerzahlerbundes. Geht es nach dem Bund, sollten diese Beispiele auch in anderen Städten Schule machen.

Nachdenkenswert sei auch die Anzahl der Bäder in einer Stadt: Bergheim mit 62 000 Einwohnern hat laut Umfrage sechs Badeanstalten. Über genau so viele verfügt die Stadt Aachen — aber mit 260 000 Bürgern. Der Zuschuss pro Schwimmer liegt in Bergheim bei 9,81 Euro pro Schwimmer — in Aachen ist es weniger als die Hälfte.