Bahn: Metalldiebe verursachen 4000 Stunden Verspätung

Berlin/München (dpa) - Der Diebstahl von Kabeln und Metallteilen hat der Deutschen Bahn im vorigen Jahr 4000 Stunden Verspätung eingebracht.

Mehr als 17 000 Züge seien deswegen außer Plan gefahren, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Im Vergleich zum Vorjahr ging die Zahl der Metalldiebstähle zwar um etwa zehn Prozent auf 2700 zurück. Der Schaden aber stieg auf 17 Millionen Euro an.

„Die Diebe setzen für ein paar Euro ihr Leben aufs Spiel und verursachen dabei nicht nur einen großen materiellen Schaden für die Bahn, sondern schaden vor allem unseren Kunden“, sagte der Leiter der Konzernsicherheit bei der Deutschen Bahn, Gerd Neubeck, der „Süddeutschen Zeitung“, die zuerst berichtet hatte.

Den Angaben der Bahn zufolge wurden im vergangenen Jahr 558 Täter auf dem Gebiet der Bahn geschnappt. Das Unternehmen hatte seine Maßnahmen gegen Metalldiebstahl verstärkt und Streckenabschnitte mit künstlicher DNA markiert - enthalten in einer Flüssigkeit, die unter UV-Licht sichtbar wird. So sollen Diebesgut und Täter leichter identifiziert werden. Wo möglich würden alternative Rohstoffe eingesetzt, die für Diebe weniger interessant seien.

Seit die Rohstoffpreise deutlich anstiegen, haben auch die Metalldiebstähle zugenommen. Ermittler schätzen den Schaden der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge EU-weit auf knapp neun Milliarden Euro. Mit ihrem leicht zugänglichen 34 000 Kilometer umfassenden Schienennetz ist die Bahn ein beliebtes Opfer - vor allem Kabel von Oberleitungen, aber auch Schienenstücke und sogar Schrauben werden gestohlen.

Doch nicht nur die Bahn, auch Telekommunikationsunternehmen und Energieversorger verzeichnen enorme Schäden - auch für ihr Image. Bahn, Telekom und RWE hatten 2012 daher ein Bündnis gegen Metalldiebe gegründet. Auch bei RWE aber reduzierte sich zwar die Zahl der Buntmetalldiebstähle, die Schadenssumme aber stieg auf mehr als 2,1 Millionen Euro. Regionale Schwerpunkte seien Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.