Bahnlinie S6 in Essen fährt wieder - aber bald erneut Sperrung
Essen. Nach sechsmonatiger Unterbrechung wegen Bergschäden hat die wichtige Pendlerlinie S6 zwischen Essen und Köln am frühen Montagmorgen wieder ihren durchgängigen Betrieb aufgenommen.
Das teilte ein Bahn-Sprecher am Morgen auf dpa-Nachfrage mit. Der erste Zug in Richtung Köln habe gegen 4.28 Uhr den Essener Hauptbahnhof verlassen. Die Strecke war seit dem 18. Oktober 2017 zwischen dem Essener Hauptbahnhof und der Haltestelle Kettwig gesperrt gewesen. Zur Überbrückung hatte die Bahn auf dem Abschnitt Busse eingesetzt.
Nach dem Ende der langwierigen Sperrung zeichnet sich allerdings erneut eine Unterbrechung bei der S6 ab: Am Essener Hauptbahnhof müsse ein Gleis erneuert werden. Deshalb falle der Zugverkehr auf der S-Bahnlinie zwischen Essen Hauptbahnhof und Essen Süd noch einmal vom 7. bis 10. Mai (je fünf Uhr morgens) und vom 24.5 bis 1. Juni aus. Es gibt wieder einen Ersatzverkehr mit Bussen. Es sei leider nicht möglich gewesen, die lange geplanten Gleisarbeiten am Hauptbahnhof auf die Zeit der S-6-Sperrung wegen des Bergschadens vorzuziehen, sagte eine Bahn-Sprecherin.
Im vergangenen Herbst waren unter dem Gleis an der Haltestelle Essen-Hügel Hohlräume wegen alter Kohleflöze aus dem 18. und 19. Jahrhundert entdeckt worden. Die Hohlräume wurden mit rund 5600 Tonnen Beton verfüllt. Das entspreche rund 200 Silowagen, teilte die Bahn mit. Zudem wurde an der betroffenen Stelle eine neue Stützwand errichtet und die Oberleitung neu installiert.
Die Kosten liegen nach Angaben der Deutschen Bahn „in einstelliger Millionenhöhe“. Im Ruhrgebiet als traditioneller Bergbau-Region gibt es immer wieder Schäden durch sogenannte Tagesbrüche. 2013 hatten Hohlräume unter den Gleisen am Essener Hauptbahnhof wochenlang für massive Behinderungen im Bahnverkehr gesorgt. dpa