Bangladesch: Zahl der Toten nach Fährunglück steigt auf 54
Dhaka (dpa) — Die Zahl der Toten beim Fährunglück in Bangladesch ist nach offiziellen Angaben auf 54 gestiegen. Taucher suchten nach weiteren Vermissten, teilten die Behörden mit.
Die Zeitung „Daily Star“ berichtete, am Samstag seien 23 Leichen geborgen worden, neun aus dem Inneren der Fähre, die anderen von verschiedenen Stellen des Flusses.
In der Nacht war es den Rettungskräften gelungen, das vor zwei Tagen gesunkene Schiff „MV Miraz“ aus dem Fluss Meghna zu heben. Zuvor waren unter anderem wegen der starken Strömung zwei Versuche gescheitert, das Wrack zu bergen.
Dutzende Leichen, unter ihnen auch Kinder, wurden den Angehörigen übergeben. Ein Beamter der Binnenschifffahrtsbehörde gab am Samstag an, zwölf Menschen würden weiter vermisst. Den Angehörigen zufolge, die zu Hunderten am Ufer des Flusses warteten, liegt die Zahl der Vermissten jedoch weitaus höher. Genaue Angaben fehlen, weil die Betreiberfirma darüber keine Passagierliste geführt hatte.
Vermutlich waren mehr als 200 Menschen an Bord der doppelstöckigen Fähre, die nur für 122 Fahrgäste ausgelegt war. 100 Passagiere hätten sich schwimmend ans Ufer retten können, heißt es. Die Suche nach den Vermissten werde fortgesetzt, sagte der Verwaltungschef des Distrikts Munshiganj, Saiful Hasan Badal. Bangladeschs Regierung versprach 1000 US-Dollar Entschädigung für die Familien der Opfer.
Die Fähre war am Donnerstag auf dem Weg von Dhaka nach Shariatpur, als sie in dem Hunderte Meter breiten Fluss rund 40 Kilometer südlich von Dhaka während eines Gewitters umkippte und sank.