Berühmt werden in nur 30 Tagen
Der 17-jährige Oliver Ewy aus Bonn hält sich an das Erfolgsrezept Justin Bieber: Mit eigenem Video zum Erfolg.
Bonn. Berühmt werden in 30 Tagen. Das ist der Plan von Oliver Ewy. Innerhalb kürzester Zeit will der 17-jährige Schüler aus Bonn vom Hobbymusiker zum umjubelten Sänger werden. Oliver hält sich an das Erfolgsrezept Justin Bieber: Mit einem selbst gedrehten Video schaffte der heute 16-Jährige 2009 den Durchbruch.
Der Startschuss für Olivers Vorhaben fiel am 1. Januar. Bis zum 31. Januar will er einen eigenen Song und ein Musikvideo veröffentlichen. Und er setzt noch einen drauf: Noch in diesem Jahr will Oliver bei der Musik-Show „The Dome“ auftreten.
Im Alter von acht Jahren hat der Schüler Gitarre und Klavier gelernt und sogar ab und zu kleine Auftritte gehabt, mit zwölf aber erst einmal keine Lust mehr gehabt. „Das war mir einfach alles zu viel“, gesteht er. Zwei Jahre später allerdings kam der Sinneswandel: „Es war schon cool, wenn man Gitarre spielen konnte. Auf Klassenfahrten ist man damit der Held. Klavier war eher der Abtörner.“ Abtörner? Das geht gar nicht. Cool sein lautet die Devise für einen berühmten Mädchenschwarm. Also, die Gitarre wieder zur Hand genommen und weiter gelernt.
Ein Vergleich mit Mädchenschwarm Justin Bieber liegt nahe: der gleiche Plan in etwa dem gleichen Alter und die gleiche Frisur Und mit den Mädels wird es auch langsam. Während Justin schon weltweit für Aufsehen sorgte, ist Oliver immerhin in seiner näheren Umgebung schon ein kleiner Frauenheld.
„Mädchen, die ich gar nicht kenne, sprechen mich an und fragen, wie es mit dem Song läuft“, sagt er und muss gestehen, dass ihm das so richtig gut gefällt. Das kommt nicht von ungefähr, denn Fans muss man sich verdienen. „Das war echte Fleißarbeit“, sagt der 17-Jährige. Im SchülerVZ hat er mittlerweile mehr 4000 Anhänger. „Ich habe gezielt Mädchen im Alter von elf bis 16 Jahren angeschrieben und ihnen mein Vorhaben erklärt.“ Der Plan hat sich rumgesprochen.
Fans finden war Punkt Nummer eins auf Olivers Liste. Akribisch genau hat er alles, was es auf dem langen Weg zum Ruhm zu bedenken gibt, in einem detaillierten Zeitplan notiert.
Punkt Nummer zwei: einen Produzenten finden. Mit Feuereifer klapperte Oliver Ewy alle Musikgeschäfte in Bonn ab, um Kontakte herzustellen. So geriet er an einen Tontechniker, der ihm beim seinem Projekt hilft. Schnell noch jemanden für den Videodreh aufgetrieben, professionelle Fotos machen lassen und Pressemitteilungen geschrieben. „Bis jetzt liegen wir richtig gut in der Zeit“, sagt er voller Stolz. „Das Video ist fast fertig und der Song auch.“
Kaum eine ruhige Minute bleibt dem 17-Jährigen. „Ich schlafe nicht besonders viel, aber das ist es wert.“ Eigentlich ist Oliver „ein ganz normaler Junge“, wie er sagt, der gerne Fußball spielt und sich mit Freunden trifft. Eigentlich wollte er nur sein Abitur bestehen und Architektur studieren. Aber gegen eine Karriere im Musikbusiness kommt dieser Plan einfach nicht an.
„Und außerdem ist jetzt die beste Zeit“, die Dinge endlich anzugehen. Die Idee hatte er schon lange, bevor sie zum guten Vorsatz fürs neue Jahr wurde. „Jetzt habe ich genug probiert und will endlich Erfolg haben.“
Oliver klotzt ran, wo er nur kann. „Ich sitze eben nicht gerne rum.“ Nie kann es ihm schnell genug gehen. „Die 30 Tage ziehen sich hin wie Kaugummi“, sagt er. „Ich habe mich richtig in der Sache festgebissen. Ich bin gar nicht geduldig. Gar nicht.“ Mit einer schier unerschöpflichen Ressource an Energie spornt er seine Unterstützer an. An seinen Erfolg glaubt er fest: „Was soll jetzt noch schiefgehen?“