Biologe im Interview: Haut richtig vor Mücken schützen

Hamburg (dpa) - Hitze und Regen begünstigen das Ausbreiten von Mücken - besonders dort, wo das Wasser wegen der Flut länger steht. Da das nicht überall so ist, wird es nicht flächendeckend zu einer Mückenplage kommen, sagte der Hamburger Umweltbiologe Peer Cyriacks.

Welche Faktoren fördern das Ausbreiten von Mücken?

Cyriacks: Mückenlarven entwickeln sich in knapp zwei Wochen von der Ablage bis zum fertigen Insekt. Aber nicht überall in den Hochwassergebieten wird das Wasser so lange stehenbleiben, sondern wieder abfließen. Dort wird es also weniger zu Mückenplagen kommen. Allgemein begünstigen jedoch hohe Lufttemperaturen und viel Niederschläge das Schlüpfen der Larven. So hat der starke Regen der vergangenen Wochen vielfach Pfützen und kleine Tümpel entstehen lassen. Bei richtigen Voraussetzungen können dort massenhaft Mücken auftreten. Es gab ja schon andere Sommer mit Mückenplagen - auch ohne Hochwasser.

Was ist der beste Schutz gegen lästige Mückenstiche?

Cyriacks: Die üblichen Mückenmittel helfen bei richtiger Anwendung. Sie funktionieren, wenn sie auf die nackte Haut aufgetragen werden. Mückenschutz auf der Haut nützt aber nichts, wenn noch ein langärmeliges Hemd drübergezogen wird: Dann setzen sich die Mücken darauf und stechen durch dünnen Stoff in die vermeintlich geschützte Haut. Mücken riechen mit den Füßen! Deshalb sollte auch die Kleidung behandelt werden.

Werden Männer und Frauen gleichermaßen Opfer von Mücken?

Cyriacks: Mücken mögen normale Körperausdünstungen wie Schweiß. Duschen hilft also, bevor man sich abends auf die Terrasse setzt. Auch das CO2 unserer Atemluft registrieren die Insekten als Anzeichen der Warmblüter, bei denen es Blut zu holen gibt. Reis im Essen etwa soll den CO2-Anteil der Atemluft erhöhen. Bei Gerüchen, die wir selbst gar nicht wahrnehmen, gibt es sehr individuelle Unterschiede. Das ist aber weniger rollenspezifisch, sondern hat mehr mit der persönlichen Wahrnehmung zu tun.