Bitte recht gruselig: Blutige Äxte und wankende Zombies zu Halloween

Köln (dpa) - Manche mögen's gruselig: Halloween ist seit einigen Jahren auch in Deutschland beliebt. Für die Fans gibt es Motto-Partys, Horror-Kostüme und Buffet-Rezepte mit Ekelfaktor.

Grinsende Hexen, wankende Zombies und blutbefleckte Äxte: An Halloween schlägt die Stunde der Gruselgestalten. Etwa 200 Millionen Euro dürften dieses Jahr in Deutschland mit dem Thema umgesetzt werden, schätzt die Fachgruppe Karneval im Deutschen Verband der Spielwaren-Industrie. Neben Kostümhändlern freuen sich auch Süßwarenhersteller, Bauern, Gaststätten und Discos auf ein gutes Geschäft.

Seit Tagen decken sich Fans mit möglichst unheimlichen Verkleidungen für den 31. Oktober ein. Gefragt sind Klassiker wie Hexen, Vampire und Zombies. Am beliebtesten seien aber Figuren aus Horrorfilmen wie Michael Myers, Freddy Krüger oder Scream, sagt Bernd Schneider, stellvertretender Geschäftsleiter bei Karnevalswierts in Köln. „Die Kids und Jugendlichen stehen eben mehr auf Grusel- als auf Märchengeschichten.“

Beim Karnevalskaufhaus Deiters sind dieses Jahr Krankenschwesterntrachten und Rotkäppchenkostüme ein Renner, wie Sprecher Björn Lindert erläutert. Horror-Accessoires wie ein Messer im Hals, künstliches Blut und Narben aus Flüssiglatex sorgen für den nötigen Ekelfaktor. 2012 setzte der Kostümhandel laut Fachgruppe Karneval 28,9 Millionen Euro zu Halloween um.

Um das Geschäft zusätzlich anzukurbeln, veranstaltet Deiters am 31. Oktober in Köln „Deutschlands größte Halloween-Party“ - mit entsprechender Dekoration und 100 Monster-Statisten. Im vergangenen Jahr seien mehr als 12 000 Besucher in die Lanxess-Arena gekommen, sagt Lindert. Auch Discos und Kneipen laden vielerorts zu Halloween-Feten ein - in schauriger Atmosphäre mit Spinnenweben, Skeletten oder Fledermäusen.

Fürs Halloween-Buffett kursieren eine Reihe fantasievoller Rezepte, etwa Geister-Bowle, Spinnen-Muffins oder abgehackte Finger (Würstchen mit Ketchup).

Die Landwirte freuen sich, dass Halloween auch die Kürbis-Nachfrage beflügelt. Ob zum Kochen oder ausgehöhlt als Dekoration - „Kürbisse sind im Trend“, sagt Bernhard Rüb von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Die Anbaufläche sei in den vergangenen Jahren stetig gewachsen.

Wenn Kinder am Halloween-Abend von Tür zu Tür ziehen und „Süßes oder Saures“ rufen, ist natürlich auch für Grusel-Naschereien gesorgt. Es gibt Vampire aus Fruchtgummi, Schokolade in Kürbisform und Gespenster-Chips.

„Allerdings hat Halloween für unsere Branche eine eher geringe Bedeutung“, schränkt Solveig Schneider ein, Sprecherin des Bundesverbands der Süßwarenindustrie. „Es ist eben nur ein Tag, ohne längere Vorlaufzeit wie beispielsweise der Advent.“ Deshalb sei es aus Sicht vieler Unternehmen auch zu aufwendig, zu Halloween spezielle Produkte herzustellen.