BKA ermittelt wegen Schüssen auf Autotransporter
Wiesbaden/Düsseldorf (dpa) - In der rätselhaften Serie von Schüssen auf Autotransporter hat das Bundeskriminalamt (BKA) die Ermittlungen an sich gezogen. Seit 2008 sind etwa 700 Mal auf süd- und westdeutschen Autobahnen Lastwagen beschossen worden, die Autos geladen hatten.
Im BKA sei deshalb im Oktober eine eigene Ermittlungseinheit eingerichtet worden, die „Besondere Aufbauorganisation Transporter“, bestätigte eine Sprecherin am Dienstag in Wiesbaden. BKA-Präsident Jörg Ziercke will am kommenden Dienstag (20.11.) weitere Details nennen, um den öffentlichen Fahndungsdruck zu erhöhen.
Nach bisherigen Ermittlungen ist der Täter vermutlich ein Lastwagenfahrer, der aus seinem Führerhaus heraus im fließenden Verkehr die Neuwagen beschießt. Tatorte sind die Autobahnen von Bayern Richtung Nordrhein-Westfalen und Belgien. Keiner der Lkw-Fahrer wurde bislang verletzt. Allerdings traf der Schütze Ende 2009 bei Würzburg eine Frau in den Hals, die deshalb verunglückte.
Seit 2011 wird mit Plakaten an allen Autobahnraststätten gefahndet, eine Belohnung von 27 000 Euro ist ausgesetzt. Trotzdem gebe es bislang keine heiße Spur, erklärte das BKA. Die Behörde will die Ermittlungen in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen zusammenführen.