Blitzatlas zeigt Rekordeinschläge in Oberfranken
Karlsruhe/München (dpa) - Das oberfränkische Coburg hat im vergangenen Jahr die meisten Blitze in Deutschland angezogen. Der Karlsruher Blitz-Informationsdienst von Siemens (Blids) zählte dort 299 Blitze, das sind 6,39 Einschläge pro Quadratkilometer.
Fast genauso oft wurde der Himmel im Landkreis Görlitz in Sachsen erleuchtet mit 5,89 Blitzen pro Quadratkilometer (4117 Blitze). Diese Zahlen gehen aus dem Blitz-Atlas hervor, der am Montag in München veröffentlicht wurde. Insgesamt entluden sich im vergangenen Jahr knapp 550 000 Blitze über Deutschland.
Jeder Blitz erzeugt eine elektromagnetische Welle, die über mehrere hundert Kilometer hinweg gemessen werden kann. Der Informationsdienst in Karlsruhe greift auf Daten von rund 150 Mess-Stationen in Europa zu. „Aus den Werten der verschiedenen Empfänger ermitteln wir genau, wo gerade ein Blitz einschlägt“, erklärte Blids-Leiter Stephan Thern. Diese Informationen werden unter anderem von Stromnetzbetreibern und Versicherungen abgefragt.
Prinzipiell gilt: Im bergigen Süden Deutschlands schlägt der Blitz häufiger ein als im Norden. Allerdings können spezielle Großwetterlagen auch Landschaften im Norden hell erleuchten. So finden sich unter den Top Ten der blitzreichen Regionen 2013 nicht nur Kempten im Allgäu (5,24 Blitze) und Kaufbeuren (4,47) sondern auch Mühlheim an der Ruhr (5,14) und Kiel (4,47). Weitgehend verschont wurden dagegen der Landkreis Limburg-Weilburg mit lediglich 0,17 Blitzen pro Quadratkilometer sowie die Stadt Schweinfurt (0,20).