Bosco Ntaganda: Der Terminator
Bosco Ntaganda wird „Der Terminator“ genannt — wegen seiner Skrupellosigkeit. Jetzt sitzt der 40-Jährige in Den Haag in Haft. Seit 2006 liegt der Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) gegen ihn vor.
Der Mann aus Ruanda soll unter anderem Kindersoldaten rekrutiert, gemordet und vergewaltigt haben.
Geboren wurde Ntaganda 1973 in einem ruandischen Dorf am Fuße der Virunga-Vulkane. Als Angehöriger der Volksgruppe der Tutsi flüchtete er vor dem Völkermord der Hutu ins Nachbarland Kongo. Einen Schulabschluss hat er nicht. 2000 wurde er dort Militärchef des Rebellenführers Thomas Lubanga. Blutjungen Kämpfern soll er gesagt haben: „Wenn du ein Soldat bist, dann bekommst du Frauen umsonst. Alles ist umsonst.“
Unbehelligt lebte Ntaganda in Goma in der Demokratischen Republik Kongo. 2012 eskalierten die Kämpfe zwischen Rebellen und Regierungstruppen im Ostkongo. Hunderte Rebellen flüchteten nach Ruanda, darunter auch Ntaganda. Im März suchte er in der US-Botschaft in Kigali Zuflucht und bat um eine Überstellung nach Den Haag. Es ist das erste Mal in der Geschichte des IStGH, dass sich ein Verdächtiger freiwillig gestellt hat. dpa