Nach heftigen Diskussionen Bratwurstmuseum auf Gelände von KZ-Außenlager? Stadt prüft anderen Ort

Der geplante Umzug des Deutschen Bratwurstmuseums auf das Gelände eines ehemaligen KZ-Außenlagers im nordthüringischen Mühlhausen sorgt für Diskussionen. Jetzt rudert die Stadt Mühlhausen zurück.

Drei Plastikbratwürste liegen im 1. Deutschen Bratwurstmuseum auf einem Stahlrost aus DDR-Zeiten.

Foto: dpa/Marc Tirl

Foto - Archiv vom 31.1.

Mühlhausen (dpa) - Nach der Kritik an den Plänen für ein Bratwurstmuseum auf dem Gelände eines ehemaligen KZ-Außenlagers im nordthüringischen Mühlhausen prüft die Stadt nun alternative Standortmöglichkeiten. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus der Thüringer Staatskanzlei.

Thüringens Kulturminister und Antisemitismusbeauftragter Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) und Mühlhausens Oberbürgermeister Johannes Bruns (SPD) wollen sich nun zeitnah zu Beratungen treffen. „Es darf keinen Zweifel am Leid der in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten Internierten und an der Unmenschlichkeit des Systems der Zwangsarbeit geben“, erklärten Hoff und Bruns.

Das Bratwurstmuseum ist bislang in Holzhausen bei Arnstadt und soll von dort nach Mühlhausen umziehen. Die am Mittwoch bekanntgewordenen Standortpläne hatten für Diskussionen gesorgt. Seit 2008 besitzt nach Angaben der Stadt ein privater Investor das Gelände am nordöstlichen Rand des Stadtwalds in Mühlhausen. Zuvor war das Gelände im Besitz des Bundes.

In dem ehemaligen Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald wurden von September 1944 bis Februar 1945 rund 700 jüdische Frauen hauptsächlich aus Ungarn und Polen gefangen gehalten. Sie mussten Zwangsarbeit für einen Rüstungsbetrieb leisten.

(dpa)