Bremen Dramatische Rettungsaktion in Altenheim - 19 Verletzte bei Brand

Bremen · Dramatische Szenen in Bremen: Ein Feuer in einem Altenheim stellt die Retter vor besondere Herausforderungen. Als die Feuerwehr am Brandort eintrifft, ist das Haus noch voll belegt.

Ein Fahrzeug der Feuerwehr steht vor einem Pflege- und Altenheim. Das gesamte Dach ist abgebrannt. 96 Menschen mussten nach Informationen der Feuerwehr aus dem Gebäude gerettet werden.

Foto: dpa/Carmen Jaspersen

Bei einem Großbrand in einem Bremer Alten- und Pflegeheim sind 16 Bewohner sowie drei Einsatzkräfte verletzt worden. Der Dachstuhl des viergeschossigen Gebäudes habe auf 200 Metern Länge in hellen Flammen gestanden, berichtete ein Feuerwehrsprecher am Dienstag. „Das gesamte Gebäude war noch voll belegt beim Eintreffen der Feuerwehr“, sagte er. Gegen 20 Uhr - vier Stunden nach Auslösen des Feueralarms - waren die Löscharbeiten abgeschlossen, wie die Bremer Heimstiftung mitteilte.

Deshalb ließen die Rettungskräfte zunächst „den Brand Brand sein“, wie der Feuerwehrsprecher sagte - und brachten die hilfsbedürftigen Heimbewohner in Sicherheit. Dutzende Menschen wurden aus dem Gebäude gebracht. Viele saßen im Rollstuhl oder waren bettlägerig. Die Rettungskräfte trugen sie über mehrere Etagen die Treppe hinab ins Freie. Auch der Hausmeister habe bei der Räumung geholfen, hieß es.

Einige der Verletzten erlitten den Angaben zufolge Rauchgasvergiftungen, einer hatte Kreislaufprobleme. Andere Bewohner hätten ihre Tabletten nicht nehmen können und seien deswegen behandelt worden, sagte der Feuerwehrsprecher. Auch bei zwei Feuerwehrleuten und einem Polizisten bestehe der Verdacht auf Rauchgasvergiftungen.

Die Einsatzleitung zog etwa 180 Kräfte mit 50 Fahrzeugen zusammen. „Der Dachstuhl ist komplett kaputt“, sagte ein Feuerwehrsprecher am späten Abend.

Ein Teil der geretteten Bewohner komme in nahe gelegenen Hotels unter, teilte die Stiftung mit. Auch andere Altenhilfeträger hätten freie Plätze zur Verfügung gestellt, so dass alle vom Brand Betroffenen noch am Dienstagabend eine Unterkunft finden könnten. Wann das Haus wieder bezogen werden kann, war noch unklar.

(dpa)