Briefmarke vom Flohmarkt könnte Rentner zu Millionären machen
Von einem Sensationsfund träumt jeder Briefmarken-Sammler. Für einen 70-Jährigen könnte der Traum wahr werden - wenn die One-Cent-Marke wirklich echt und 151 Jahre alt ist. Das sollen Experten klären.
Dresden (dpa) - Eine Briefmarke vom Flohmarkt könnte ein Dresdner Rentnerpaar zu Millionären machen. Der Fund regt die Fantasie von Sammlern und Experten an: Es soll eine blaue „One-Cent“-Marke aus dem Jahr 1861 im Wert von 2,5 Millionen Euro sein, berichtete die „Bild“-Zeitung (Freitag). Die Lebensgefährtin des Mannes habe für 20 Euro zwei Kilogramm alte Briefmarken entstanden. Darunter habe der 70-Jährige zu Hause das Stück mit der seltenen Prägung und dem Abbild von Benjamin Franklin, einem Gründungsvater der USA, erkannt.
Bisher gibt es keine offizielle Bestätigung für die Echtheit der Marke. Eine Firma für Briefmarkenzubehör aus Schleswig-Holstein zahle dem Rentner jetzt den Flug nach New York zur „Philatelic Foundation“, sagte ein Unternehmenssprecher der Nachrichtenagentur dpa. Deren Experten sollen laut „Bild“ die Marke auf ihre Echtheit prüfen. Erst dann kann sie auf Auktionen versteigert werden.
Der Vorsitzende des Landesverbandes sächsischer Philatelistenvereine, Peter Girlich, sagte zu dem Fund: „Da muss man vorsichtig sein.“ Auch im Dresdner Verein für Briefmarkenkunde hat man schon von dem möglichen Schatz gehört. „Wenn das stimmt, kommt das einem Lottogewinn gleich“, sagte Vereinssprecher Manfred Beninatto. Solche Zufälle seien allerdings äußerst selten.
Im Jahr 2005 gab es schon einmal einen Sensationsfund: Damals wurde eine deutsche Briefmarke in Düsseldorf bei einer internationalen Auktion versteigert - für den Rekordpreis von 135 000 Euro. Das Postwertzeichen mit dem Konterfei der Schauspielerin Audrey Hepburn gilt damit als die teuerste deutsche Marke der Nachkriegszeit. Ein Briefmarken sammelnder bayerischer Briefträger hatte die abgestempelte Marke der eigentlich als vernichtet geltenden Auflage entdeckt und damit den Fund seines Lebens gemacht.