Silvesterfeuerwerk Verein kritisiert „Brot statt Böller“-Spendenaufruf
Düsseldorf · Brot für die Welt fordert Spenden statt Feuerwerkskörper. Eine andere Organisation reklamiert den Aufruf als lustfeindlich und schlägt eine Alternative vor.
Jedes Jahr zu Silvester ruft das evangelische Hilfswerk Brot für die Welt zu der Spendenaktion „Brot statt Böller“ auf. Die Aktion wurde zu Beginn der 80er Jahre ins Leben gerufen und fordert dazu auf, weniger Geld für das Silvesterfeuerwerk auszugeben und stattdessen für die Entwicklungshilfe zu spenden.
Dieser Appell stößt nicht bei allen Entwicklungshilfeorganisationen auf Anklang. Die Aktion 3. Welt Saar fordert in einer Pressemitteilung den Appell einzustellen und durch den - ihrer Meinung nach passenderen - Aufruf „Brot UND Böller“ zu ersetzen. Ausschlaggebend für die Kritik sei die Unterscheidung zwischen guten und schlechten Feuerwerken. Der Appell „Brot statt Böller“, beziehe seine Kritik ausschließlich auf Böller an Silvester. Feuerwerke bei Klassik-Konzerten oder Veranstaltungen wie Rhein in Flammen würden von der Kritik außen vor gelassen.
Zusätzlich trage der ‚Brot statt Böller’-Aufruf „eine gehörige Portion Lustfeindlichkeit zur Schau“ und appelliere primär an das schlechte Gewissen, wird Alex Feuerherdt von der Aktion 3.Welt Saar e.V. in der Pressemitteilung zitiert. Der unterstellte Zusammenhang zwischen dem Silvesterfeuerwerk sowie Hunger und Armut in der Welt sei beliebig gewählt und existiere nicht, heißt es weiter. Genauso gut könne man dazu aufrufen, keine Weihnachtsbäume, Smartphones, Bücher oder Jogginganzüge zu kaufen, keinen Wein zu trinken oder Fußballspiele ausfallen zu lassen.