Brutale Hetzjagd durch Gräfrather Nacht
Brüderpaar von jungen Männern attackiert, auch Autos demoliert.
Solingen (ST). Zu einer „brutalen Hetzjagd“ — so Augenzeugen — kam es bereits in der Nacht zum Sonntag in Gräfrath.
Wie die Polizei am Dienstag auf ST-Anfrage bestätigte, waren zwei 25 und 22 Jahre alte Brüder aus Solingen und Alsdorf nach einem Gaststättenbesuch in Gräfrath gegen 3.30 Uhr auf dem Nachhauseweg, als sie auf der Wuppertaler Straße auf acht bis zehn junge Männer trafen. Erst fielen provozierende Schimpfworte seitens der Gruppe, dann flogen Steine, schließlich sogar Fäuste.
Die beiden Brüder ergriffen die Flucht, suchten dabei getrennte Wege, wurden jedoch von der Gruppe verfolgt. Den 25-Jährigen traten sie dann auf der Straße Obenflachsberg zu Boden. „Mindestens vier der Angreifer schlugen und traten dann wild auf das Opfer ein“, berichtet ein Gräfrather.
Er war durch Hilferufe wach geworden und ans Fenster getreten. „Ich sah noch, wie einer der Angreifer bei einem Tritt seinen Schuh verlor, ein anderer mit einer abgebrochenen Zaunlatte zuschlug. Ich habe dann nur noch aus dem Fenster geschrien: ,Ich ruf die Polizei!’“ Erst jetzt hätten die „wild vor Wut“ gewordenen Schläger von dem verletzten Opfer abgelassen. Dem 25-Jährigen wurden aus seinem Rucksack noch Wertgegenstände gestohlen.
Im Rahmen der Fahndung stellte die Polizei fünf der Angreifer zwischen 21 und 23 Jahren und nahm sie vorläufig fest. Sie kommen alle aus Solingen. Anwohner der Wuppertaler Straße hatten den Tipp zum Fluchtweg gegeben. Denn auch hier auf einem Gebrauchtwagenplatz hatte die Gruppe gewütet: Autos wurden zerkratzt, Spiegel abgetreten.
Die Polizei erstattete Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung, Diebstahls und Sachbeschädigung.