Bonner Siegaue Camperin vergewaltigt - DNA-Abgleich erhärtet Tatverdacht
Bonn (dpa) - Der Tatverdacht gegen den mutmaßlichen Vergewaltiger einer jungen Camperin in Bonn hat sich nach einem DNA-Abgleich den Ermittlern zufolge erhärtet. Der am Vortag festgenommene 31-Jährige sollte noch am Sonntag dem Haftrichter vorgeführt werden, wie Polizei und Staatsanwaltschaft in Bonn mitteilten.
Experten des Landeskriminalamtes hätten eine Übereinstimmung der gesicherten Spuren mit dem Genmaterial des Verdächtigen festgestellt. Der Mann streite die bislang Tat ab, hieß es weiter.
Es handele sich um einen 31-jährigen aus Ghana, der zuvor mit einem Phantombild gesucht worden war. Er war laut Polizei am Samstag rund einen Kilometer vom Tatort entfernt am Beueler Rheinufer festgenommen worden. Der Mann aus dem Raum Siegburg soll am Wochenende zuvor in der Bonner Siegaue ein junges Paar beim Zelten überfallen und die 23-jährige Frau vergewaltigt haben.
Am Samstagmorgen hatten Spaziergänger, die mit ihren Hunden am Rhein unterwegs waren, den Mann bemerkt. Als ihnen die Ähnlichkeit mit dem Phantombild auffiel, alarmierten sie sofort die Polizei. Als der Mann die Polizei sah, warf er den Angaben zufolge seinen Rucksack weg und versuchte wegzurennen. Er sei aber schnell gestellt worden. „Wir sind optimistisch, dass wir den Richtigen haben“, sagte Polizeisprecher Robert Scholten.
Vor einer Woche soll sich der mutmaßliche Täter an das Zelt des Paares aus Stuttgart herangeschlichen und zunächst auf die Plane geschlagen haben. Seine beiden Opfer bedrohte er mit einer Astsäge, die er zusammen mit einem Rucksack vorher gestohlen haben soll. Nach der Aufforderung, ihm Wertgegenstände zu geben, vergewaltigte er vor dem Zelt die Frau, wie die Behörden damals mitteilten. Die Ermittler stellten DNA-Spuren sicher.
Nach dem Zugriff am Samstag sahen sich die Fahnder auch den weggeworfenen Rucksack genauer an. Nach ihrer Einschätzung handelt es sich dabei wahrscheinlich um jenen, der Teilnehmern einer Grillparty in der Nähe des Tatorts gestohlen worden war - genauso wie die Astsäge. Die Säge hatte die Polizei ganz in der Nähe des Tatorts gefunden. Nach dem Täter war aufwendig gefahndet worden, auch mit dem Phantombild. Rund 250 Hinweise aus der Bevölkerung waren eingegangen.