Claudia Perren - erste Chefin am Bauhaus Dessau
Dessau-Roßlau/Magdeburg (dpa) - Die Würfel sind gefallen: Die promovierte Architektin, Kuratorin und Kritikerin Claudia Perren (41) aus Australien wird Direktorin der Stiftung Bauhaus Dessau. Das hat der Stiftungsrat einstimmig entschieden.
„Mit ihrer großen internationalen Erfahrung und einem kreativen Ansatz hat sie den Stiftungsrat überzeugt, die Stiftung Bauhaus in den nächsten Jahren und auf das Jubiläum 2019 hinzuführen“, erklärte Stiftungsratsvorsitzender, Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD), am Mittwoch.
Perren lehrt derzeit an der Universität Sydney im Fachbereich Architektur, Design und Städtebau. Nach Angaben eines Sprechers im Kultusministerium ist sie derzeit noch in Australien. Den Angaben zufolge ist Perren die erste Frau an der Spitze des Bauhauses in Dessau. Sie werde voraussichtlich am 1. August die Nachfolge des vorherigen Direktors antreten, des Architekten und Publizisten Philipp Oswalt.
Der Stiftungsrat hatte Oswalts Vertrag nach fünf Jahren nicht verlängert. Die Stelle wurde neu ausgeschrieben. Als Grund wurde ein beschädigtes Vertrauensverhältnis genannt, Näheres aber nicht. Oswalt war seit 2009 Direktor der Stiftung Bauhaus Dessau. Sein Vertrag dauerte bis zum 28. Februar 2014. Er hatte sich nach eigenen Angaben erneut um den Posten beworben.
Perren wurde am 10. Januar 1973 im Osten von Berlin geboren. Sie studierte an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee sowie in New York und Zürich Architektur. 2005 machte sie ihren Doktortitel an der Universität Kassel in Architekturtheorie. Perren ist verheiratet und hat zwei Kinder. Den Angaben zufolge lehrt sie seit acht Jahren an der Universität von Sydney.
Das Bauhaus wurde 1919 vom Architekten Walter Gropius (1883-1969) in Weimar gegründet und zog später nach Dessau um. 2019 soll in Deutschland an die Gründung der Kunst-, Design- und Architekturschmiede erinnert werden. Das Bauhaus in Dessau gilt bis heute als eine Ikone der Klassischen Moderne. Die 1994 gegründete Dessauer Stiftung widmet sich der Pflege und Erforschung des Bauhauserbes.