Corazon Aquino: Die Mutige
Corazon Aquino, frühere philippinische Präsidentin, ist tot. Die 76-Jährige starb am Samstagmorgen an den Folgen einer Darmkrebs-Erkrankung. Der Tod der früheren Politikerin, die als Vorkämpferin ihr Land in die Demokratie geführt hatte, löste große Bestürzung aus.
Aquinos Stunde schlug in ihrer größten Not: Die Ermordung ihres Mannes bei der Rückkehr aus dem Exil katapultierte die damals 50-Jährige 1983 völlig unvorbereitet an die Spitze der Widerstandsbewegung gegen den philippinischen Diktator Ferdinand Marcos. Als "einfache Hausfrau" beschrieb sie sich gerne - eine Hausfrau, die aber den Diktator nach 20 Jahren an der Macht in die Knie zwang.
Nach dem Mord an ihrem Mann, dem Oppositionellen Benigno Aquino, der jahrelang gegen die Marcos-Exzesse gekämpft hatte, führte Aquino Millionen Philippiner im Dauerprotest gegen die Regierung. Marcos und seine Frau Imelda flohen nach Hawaii. Aquino wurde Präsidentin.
Nach ihrem Ausscheiden aus dem Amt 1992 wurde Aquino zur Kämpferin für Demokratie und Frieden in aller Welt. Zuhause wurde die streng gläubige Katholikin zur Moralinstanz.
