Auktionshaus Sotheby's Dachbodenfund: Vase für 16 Millionen Euro versteigert
Paris (dpa) - Eine auf einem Dachboden in Frankreich gefundene chinesische Vase ist für mehr als 16 Millionen Euro versteigert worden.
Das mit einer Landschaftsszene mit Hirschen und Kranichen bemalte Porzellankunstwerk stammt aus den kaiserlichen Werkstätten von Jingdezhen. Die prächtige Vase aus der Regierungszeit von Kaiser Qianlong im 18. Jahrhundert wurde am Dienstag in Paris verkauft, wie das Auktionshaus Sotheby's mitteilte.
Die Identität des Käufers blieb unbekannt, er war laut einer Sotheby's-Sprecherin aber selbst bei der Versteigerung anwesend. Er zahlt einschließlich Gebühren knapp 16,2 Millionen Euro. Die Vase war auf 500.000 bis 700.000 Euro geschätzt worden.
Eine französische Familie hatte das wertvolle Porzellan durch Zufall auf dem Speicher eines Landhauses gefunden, wo es jahrzehntelang aufbewahrt worden war. Laut Sotheby's brachte die ahnungslose Familie die Vase in einem Schuhkarton zur Niederlassung des Auktionshauses in Paris, wo die Experten ihren Wert erkannten. Es wird vermutet, dass ein Vorfahre der Familie sie Ende des 19. Jahrhunderts in Paris gekauft haben könnte. Die Großeltern der Verkäufer hatten sie von einem Onkel geerbt, der 1947 gestorben war.
Die Vase gehört zur sogenannten Famille Rose - chinesisches Porzellan, bei dem rosarote Farbtöne dominieren. Laut Sotheby's sind nur vier Vasen mit solchen Motiven in den chinesischen Verzeichnissen aufgeführt. Heute sei nur eine andere Vase mit ähnlicher Form und ähnlichem Stil bekannt, sie befindet sich im Pariser Guimet-Museum asiatischer Künste.