Das Ampelmännchen: Der Kult-Ossi

Das Ampelmännchen der DDR sollte sich abheben von seinem nüchternen Pendant im Westen, darüber waren sich die Väter des Ampelzeichens Ende der 50er Jahre einig. Die Gestaltung der Kopfpartie wurde endgültig zum Politikum.

Seitenscheitel? Nicht antifaschistisch genug! Prägnanter Lockenkopf? Zu südländisch! Die Lösung lächelte an einem Sommertag in die Kameras des Staatsfernsehens: Die Sonne schien, die Hitze brannte und Erich Honecker trug einen Strohhut. Am 13. Oktober 1961 segnete dann das DDR-Verkehrsministerium seine „Straßenleitfigur“ mit Honi-Hut ab. Das Ampelmännchen war geboren.

Die Deutsche Einheit sollte dem Hutträger eigentlich den Garaus machen. Nach und nach wurden ab 1994 die Verkehrsanlagen erneuert, die Ost-Ampelmännchen gegen ihre Westkollegen ausgewechselt.

Doch es gibt ein Leben nach dem Tod. Seit 1997 ersetzen neue Ost-Männchen altersschwache Kollegen. Vor Landesgrenzen machen „Geher“ und „Steher“ aber nicht Halt. Als Souvenir wird der Kult-Ampelmann bereits in Asien verkauft. Und am heutigen Donnerstag sagen wir: Herzlichen Glückwunsch zum 50. Geburtstag, Ampelmännchen. Red