David Beckham zum „Sexiest Man Alive“ gekürt
Berlin (dpa) - Tätowierte Arme, ein markantes Gesicht, perfekter Haarschnitt - und ein durchtrainierter Oberkörper. David Beckham (40) mischt Disziplin und Style mit der richtigen Dosis Wildheit, um im Jahr 2015 der „Sexiest Man Alive“ zu sein.
Der Engländer, der einst für Manchester United und Real Madrid kickte, hat den Verführerblick perfekt drauf. Sein größter Verkaufstrick aber ist wohl das Image als liebender Vater und Versorger.
Fantastische Bauchmuskeln habe David, sagt seine Frau, das Ex-Spice-Girl Victoria, dem „People“-Magazin, das den ehemaligen Profisportler zum Mann mit dem größten Sex-Appeal kürte. Vor allem aber sei er ein großartiger Vater. Und David Beckham selbst, Unicef-Botschafter und Spendensammler für Kinder in Not, arbeitet genau an diesem Bild.
Am meisten genieße er die Zeit am Tag, zu der seine vier Kinder bettfertig seien, sagt er in einem Interview mit „People“. Dann sehe die ganze Familie zusammen fern, Tee und heiße Schokolade inklusive. Bei einem Feuerwerk in Disneyland habe er seine Kinder auf dem Schoß gehabt und einen Kloß im Hals.
Heute schafft es nicht mehr ein Mann wie George Clooney auf Platz 1 der Sexsymbole, der 1997 und 2006 der „Sexiest Man Alive“ war. An die Stelle des früher eher unsteten Verführers tritt der fürsorgliche Familienvater. Die Tattoos auf Beckhams muskulösen Armen reichen aus für den körperlichen Teil des Sex-Appeals. Tattoos wohlgemerkt, die seiner Gattin Victoria (41) und den gemeinsamen Kindern Brooklyn (16), Romeo (13), Cruz David (10) und Harper (4) gewidmet sind.
Schon als Kicker sammelte Beckham Titel. Als einziger Fußballer von der Insel wurde Beckham in vier Ländern Meister. Kein englischer Feldspieler stand häufiger für das Nationalteam auf dem Rasen als er. Auf die Frage, wie seine Frau auf den neuen Sexiness-Titel reagierte, sagt er im „People“-Interview: „Ich hoffe ja, dass sie mich eh immer dafür hält.“ Seine Berufe - als Profi-Fußballer und als Werbe-Ikone - verlangten dabei immer Perfektionismus am Körper.
„Ich machte mir nie Gedanken darüber, was ich anzog, wie ich aussah“, sagt Beckham über seine Jugendjahre. „Ob mich Mädchen beachteten, interessierte mich nicht.“ Als uneitel geht er heute nicht mehr durch. Und so ist der Brite auch eine Ikone der Metrosexualität. Er geht zur Maniküre, legt überhaupt viel Wert auf Körperpflege - was sonst dem Klischee von Frauen oder homosexuellen Männern entspricht.
Beau ja, Bohème nein. Die Geschichten vom bodenständigen Leben der Beckhams sind auch spießige Geschichten. David habe vor dem Heiratsantrag bei ihrem Vater um ihre Hand angehalten, erzählt Victoria. David Beckham beschreibt, dass er nicht zur Ruhe komme, bevor nicht alles sauber und aufgeräumt sei. Und betont, wie wichtig es sei, dass seine Kinder sähen, wie hart er und seine Frau arbeiteten. Es geht um das Bild der Bescheidenheit und der Bürgerlichkeit trotz des ganzen Reichtums.
Laut „Forbes“-Magazin erhielt Beckham im vergangenen Jahr hauptsächlich für seinen Einsatz als Werbefigur etwa 51 Millionen Pfund (etwa 71 Millionen Euro) - mehr als er jemals als Fußballer verdient haben soll. Victoria sagt, sie hätten ihre Kinder nur mit Liebe überschüttet. Auf Bildern sind die Sprosse aber auch ausstaffiert mit Luxuskleidern. David Beckhams Geburtstag feierte das Promi-Paar, das auch eine Super-Villa im Londoner Stadtteil Holland Park besitzt, groß in einem Edel-Ressort in Marrakesch.
Die Regenbogenpresse liebt die Schublade der Mütter mittleren Alters, die Kinder und Körper perfekt unter einen Hut bringen. Und die - so das Klischee - trotz Kindern der männlichen Erwartung an Sex-Partnerinnen entsprechen. David Beckham ist die männliche Entsprechung, nicht zuletzt wegen seines Lebensstils.