Der Föderalismus versagt
Pferdefleisch in der Lasagne, Bioeier, die nicht „bio“ sind — es hat mehr und mehr den Anschein, als seien in der Lebensmittelbranche zunehmend Betrüger unterwegs. Denn das Geschäft ist lukrativ und das Risiko gering.
Dass die Grünen-Fraktionschefin Renate Künast nun bessere Kontrollen fordert und sogar vorschlägt, Firmennamen von Übeltätern zu veröffentlichen, ist berechtigt.
Aber der Vorstoß geht nicht weit genug. Offensichtlich taugt die föderal organisierte Lebensmittelüberwachung nicht für den Kampf gegen kriminelle Machenschaften. So lange sich Bund und Länder gegenseitig die Schuld in die Schuhe schieben, lachen sich die Geschäftemacher ins Fäustchen. Ihnen vergeht der Spaß erst, wenn die Kontrolle zentral organisiert wird. Andernfalls dauert es nicht mehr lange, bis auch dem letzten Konsumenten der Appetit vergangen ist.