Der Make-up-Trend für den Frühling: Natürlich nude!
Berlin (dpa/tmn) - Manchmal ist weniger eben mehr: zum Beispiel beim Make-up. Zu viel Farbe ist besonders im Frühling gar nicht angesagt - Natürlichkeit ist gefragt. Ganz auf das Make-up verzichten muss man dafür freilich nicht: Für den perfekten Nude-Look kommt es darauf an, auch geschminkt ungeschminkt auszusehen.
Dafür reicht es aber längst nicht, kräftige Farben bei Lidschatten und Co. einfach auszulassen und nur auf den ebenmäßigen Teint zu setzen.
„Allerdings spielt die perfekte Grundierung bei diesem Stil die wohl größte Rolle“, erklärt Visagist Peter Arnheim aus Berlin. Daher sollte man bei der Auswahl auf einige Dinge achten. Zunächst stellt sich die Frage: Foundation oder Tagescreme? Während die Foundation über höhere Deckkraft verfügt, ist eine Tagescreme leichter.
Dementsprechend sind Frauen, die über einen feinporigen Teint ohne Unregelmäßigkeiten verfügen, mit einer solchen Creme am besten beraten. Wer dagegen einen nicht ganz so makellosen Teint hat, greift zu einer Foundation. Diese Produkte gibt es heute auch in sehr leichten, quasi unsichtbaren Texturen, die gleichzeitig einen natürlichen Look garantieren und Unebenmäßigkeiten kaschieren.
Beinahe ebenso wichtig für das unsichtbare Make-up ist ein sogenannter Concealer. Unter diesem Begriff verstand man früher einmal einen Abdeckstift, der vor allem bei roten Stellen und Pickelchen zum Einsatz kam. Doch heute sind Concealer echte Magier in der Beauty: Sie zaubern Lichtreflexe auf die Haut und beleben damit das Gesicht, sie lassen Augenringe, Unregelmäßigkeiten und sogar kleine Fältchen verschwinden.
„Wichtig ist dabei, dass man sich das richtige Produkt aussucht. Ein gelbstichiger Concealer ist ideal, wenn man dunkle Augenringe kaschieren möchte, ein grünstichiger dagegen kaschiert Rötungen, wählt man ein Produkt mit einem Stich Apricot, lassen sich damit prima bläuliche Verfärbungen abdecken“, zählt Make-up-Artist Michaela Ioannidou aus Villingen-Schwenningen auf. Ihr Berliner Kollege fügt hinzu: „Besondere Effekte kann man erzielen, wenn man mit einem Concealer, der heller sein sollte als der Hauttyp, kleine Highlights unter den Augenbrauen oder auf dem Wangenbogen setzt.“
Auch die Hamburger Make-up-Expertin und Stylistin Maria Hans schwört auf Concealer beim Nude-Make-up: „Er schenkt dem Teint Frische und Leuchtkraft. Das gilt vor allem für die Augenpartie, die ja durch den ganz normalen Stress im Alltag bisweilen gern einmal etwas müde aussieht.“
Apropos Augen: Für einen besonders natürlichen Effekt trägt man einen Hauch von beigefarbenem oder rosa Lidschatten auf, empfiehlt Peter Arnheim. „Dazu Kajal in sanftem Braun.“ Michaela Ioannidou rät außerdem zu einer Verdichtung des Wimpernkranzes: „Anstatt Mascara zu benutzen, einfach zwischen die einzelnen Wimpern kleine Punkte mit Eyeliner in einem Braunton setzen. Eine Alternative kann es auch sein, nur die Wimpernspitzen mit Tusche zu betonen.“
Der klassische Begleiter für ein Nude-Make-up sei nach wie vor Gloss auf den Lippen, erklärt Arnheim. „Wer jedoch eher matte Texturen bevorzugt, sollte zu einem Lipstick in der Farbe der eigenen Lippen greifen.“ Den Lippenstift kann man übrigens auch sanft auftupfen, anstatt ihn flächig aufzutragen.
Eine Frage wird im Zusammenhang mit dem Nude-Look häufiger diskutiert: Puder oder nicht? „Das kommt ein wenig auf den Hauttyp an. Generell würde ich sagen: Wer darauf verzichten kann, sollte es tun. Es passiert leider leicht, dass der Puder für einen maskenhaften Eindruck sorgt“, erklärt Maria Hans. „Wer aber recht ölige Haut hat und deshalb gern Puder benutzt, sollte unbedingt zu einer losen Variante greifen.“ Allerdings gibt es mittlerweile viele Foundations und Tagescremes, die mattierend wirken und somit Puder überflüssig machen.
Abschließend schenkt ein Hauch von Rouge auf den Wangenknochen Frische. „Am besten, man wählt dazu eine ganz zarte Farbe wie Rosé oder Apricot“, rät Michaela Ioannidou. Wichtig ist vor allem, dass das Wangenrot so mit dem Teint verschmilzt, dass ein ganz natürlicher Eindruck entsteht - eben „nude“.