Der Zornige
Franz Ruland gilt als renommierter Rentenfachmann und ist seit 45 Jahren SPD-Mitglied. Doch das nicht mehr lange. Der frühere Geschäftsführer des Verbands Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR) hat aus Verärgerung über die Rentenpolitik der großen Koalition seinen Austritt aus der Partei erklärt.
„Ich kann und will einer Partei nicht länger angehören, die gegen den Rat aller Sachverständigen mit ihrer Rentenpolitik in verantwortungsloser Weise eine Klientelpolitik betreibt. . .“, schreibt Ruland in einem Brief an SPD-Chef Sigmar Gabriel, der der „Frankfurter Allgemeinen“ vorliegt. In dem Schreiben listet Ruland zwölf Gründe auf, weshalb das Rentenpaket falsch sei. Vor allem sei es ein Gesetz, das „keine Gerechtigkeitslücke schließt, sondern nur neue Ungerechtigkeiten schafft“. Der heute 72 Jahre alte Sozialrechtler leitete von 1992 bis 2005 den VDR. Von 2009 bis 2013 war Ruland Vorsitzender des Sozialbeirats beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales.
Ruland: „Wegen Willy Brandt bin ich seinerzeit eingetreten. Ich war dankbar für Persönlichkeiten wie Helmut Schmidt, Gerhard Schröder oder Franz Müntefering, die Deutschland voranbrachten.“ Die Rentenpolitik bewirke nun das Gegenteil. Red