Gala im Trump Tower Deutsch-amerikanische Ruhmeshalle ehrt Doris Day

New York (dpa) - Fast auf den Tag genau zwei Jahre nachdem Donald Trump im Atrium des New Yorker Trump Towers seine Präsidentschaftskandidatur erklärte, ist dort an die rosafarbene Marmorwand ein Schriftzug projiziert.

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GAMHOF steht am Donnerstagabend (Ortszeit) in Großbuchstaben neben der Rolltreppe, die Trump damals winkend hinunterfuhr, German-American Hall of Fame. Die deutsch-amerikanische Ruhmeshalle, die es seit 2004 in virtueller Form gibt, feiert ihre Aufnahmezeremonie neuer Mitglieder zwischen Trump-Fanshop und Trump-Snackbar mit bayrischem Bier von der Trump-Bar.

Geehrt werden in diesem Jahr die Schauspielerin und Sängerin Doris Day, die per Brief mitteilen lässt, wie stolz sie auf ihre deutsche Herkunft sei, der Schauspieler Eric Braeden, die Sex-Therapeutin Ruth Westheimer, der Baseballspieler Lou Gehrig (1903-1941) und der Klavierbauer Henry Steinway (1797-1871). Braeden und Westheimer sind persönlich erschienen, die deutsche Generalkonsulin hält eine kurze Ansprache, die Nationalhymnen Deutschlands und der USA werden gesungen und zum Abschluss gibt es ein geschmettertes „God Bless America“.

„Als ich das letzte Mal hier war, haben wir den jetzigen Präsidenten der Vereinigten Staaten in die Ruhmeshalle aufgenommen“, sagt die Moderatorin Rita Cosby, die durch die feierliche Zeremonie führt, und vom Publikum aus dem Atrium kommt lautes Klatschen. 2012 war das, ebenfalls im Trump Tower. Trumps Großvater Friedrich Drumpf wanderte vor rund 130 Jahren aus Deutschland in die USA ein.

Diesmal lässt Trump sich nicht blicken. Seit seinem Amtsantritt im Januar war er nicht mehr in seiner Luxuswohnung im Trump Tower an der noblen Fifth Avenue. Und seit auch Ehefrau Melania im Weißen Haus in Washington wohnt, sind die Sicherheitsvorkehrungen in dem Wolkenkratzer wieder deutlich zurückgegangen.

In die virtuelle deutsch-amerikanische Ruhmeshalle sind neben Trump unter anderem bereits die Magier Siegfried & Roy, der frühere Präsident Dwight D. Eisenhower, der Jeanshosen-Macher Levi Strauss und Wissenschaftsgenie Albert Einstein teils posthum aufgenommen worden. „Wir wollen damit ein Beispiel setzen, wir wollen Vorbilder aufnehmen“, sagt der in München geborene Gamhof-Chef Hetzler, der unter anderem eine Immobilienfirma betreibt.

Die Frage, wie der umstrittene Präsident Trump dazu passe, weist Hetzler zurück. „Ich kenne ihn seit 23 Jahren, ich kenne ihn gut, ich kenne die Familie. Er ist eine sehr ehrliche Person, er ist einzigartig, er ist unkonventionell, so einfach ist das. Wie er regiert, man darf ihn nicht vergleichen, man muss ihn machen lassen. Er will das Beste für das Land.“

Nicht alle Gäste und neu aufgenommenen Gamhof-Mitglieder scheinen das genauso zu sehen. „Ich habe viel Respekt für meine Herkunft“, sagt die 1928 in Wiesenfeld geborene Sex-Therapeutin Westheimer auf Englisch mit immer noch starkem deutschen Akzent. Sie musste als Jüdin vor den Nationalsozialisten fliehen musste. „Und auch wenn wir hier in diesem Land gerade durch sehr schwierige Zeiten gehen, werden wir es überstehen, denn die USA sind ein starkes Land.“