Deutsches Schuhinstitut: Sneaker jetzt „gesellschaftsfähig“

Düsseldorf (dpa) - Steile Karriere für den Turnschuh: Sneaker werden nach Einschätzung des Deutschen Schuhinstituts jetzt „generationsübergreifend gesellschaftsfähig“.

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Die Bequemtreter seien mittlerweile als Fußbekleidung für die ganze Familie im Einsatz, von den Jüngsten bis hin zu den Senioren, berichtet die Trendexpertin des Deutschen Schuhinstituts Claudia Schulz zum Start der Internationalen Schuhmesse GDS (bis 28. Juli) in Düsseldorf. Dabei habe der Trend meist mehr mit sportlichem Aussehen als mit sportlichem Einsatz zu tun, meint Schulz.

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Nach dem bereits mehrere Jahre andauernden Sneaker-Boom sei Bequemlichkeit für viele Schuhkäufer mittlerweile zur Selbstverständlichkeit geworden. Die Leute seien verwöhnt und wollten sich nicht in harte Lederschuhe zwängen, beschreibt Schulz die Entwicklung.

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Hochhackige Pumps würden meist nur noch zu besonderen Gelegenheiten getragen. Auch in vielen Büros hätten Sneaker die klassischen Businessschuhe zunehmend verdrängt und würden auch mit dem Anzug kombiniert. Gefragt seien dabei jedoch eher dezente Varianten.

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Wer dagegen auf sein modischen Aussehen achte, müsse im Frühjahr/Sommer 2017 zu weißen, pudrig-hellen oder auch blauen Schuhen greifen, rät die Trendexpertin. Im Angebot seien auch viele Metallic-Modelle von „dezent schillernd“ bis „mega-glitzernd“.

Flache Ballerinas und Stiefeletten sollten dagegen besser aus dem Schuhschrank verbannt werden. Deutlich punkten könnten dagegen Pantoletten oder Espandrilles im mediterranen Stil. Wer als Mann die Sneaker einmal stehen lassen wolle, könne auch in Herren-Pantoletten schlüpfen und damit nach Einschätzung der Modefachfrau einen durchaus „lässigen“ Eindruck hinterlassen.

Der Trend zu Hochwasser-Hosen beflügele im kommenden Jahr zudem die Hoffnungen der Schuh-Branche. „2017 wird ein gutes Jahr für die Schuh- und Strumpfindustrie“, meint sie. Dabei komme der Branche zugute, dass die bei Männern und Frauen nach oben rutschenden Hosensäume die Fußbekleidung zunehmend ins Blickfeld rückten.

Bereits im vergangenen Jahr waren Sneaker nach den Ergebnissen einer Analyse des Kölner Instituts für Handelsforschung und der BBE Handelsberatung die Favoriten bei deutschen Schuhkäufern. Leidtragende der Entwicklung seien die klassischen Schuhgeschäfte gewesen. Zudem hätten die Schuhkäufer verstärkt zu eher günstigen Modellen gegriffen.

Besonders die weiblichen Kunden sind dabei im Visier der Schuhbranche: Während Männer nach den aktuellen Zahlen des Bundesverbands des Deutschen Schuheinzelhandels (BDSE) im Durchschnitt nur zwei Paar neue Schuhe im Jahr kaufen, kommen Frauen auf sieben Neuerwerbungen.