Meinung Die Kunst des Geldverteilens
Man könnte meinen, Isabel Pfeiffer-Poensgen habe gerade den leichtesten Job in der Landesregierung: Ihr steht ein Kulturetat zur Verfügung, der bis 2022 schrittweise um die Hälfte wächst — und damit darf sie jetzt Menschen beglücken.
Aber die erfahrene Kulturmanagerin macht es sich eben nicht dergestalt leicht, dass sie mit der Gießkanne durch eine teils ausgetrocknete Kulturlandschaft spaziert. Spürbar ist der ernsthafte Wille, die Sinnhaftigkeit jeder Aufstockung zu bedenken und die neuen finanziellen Möglichkeiten auch zu einer Neuorientierung zu nutzen. Das gilt vor allem für die freie Kulturszene, die sowohl in der Musik als auch im Theater oft genug ein kreativer und innovativer Impulsgeber ist, aber unter teils erbärmlichen Finanzierungsumständen leidet.
Dass ein Mehr an überlegter Kulturförderung ein Mehr an gesellschaftlichem Zusammenhalt zur Folge hat, mag ein ministerieller Wunschtraum bleiben. Dass da aber jemand Geld mit Verstand und Konzept verteilt, ist gewiss ein Glücksfall — für das Land und seine Kulturszene.