Die Promi-Geburtstage vom 01. Februar 2012: Terry Jones

Berlin (dpa) - Mit der schrägen Komiker-Truppe Monty Python stellte Terry Jones von Großbritannien aus die Comedy-Welt auf den Kopf. Längst aber hat sich der Waliser, der heute 70 Jahre alt wird, eine zweite Karriere als Mittelalter-Experte aufgebaut.

Kurz vor seinem Geburtstag versetzte Terry Jones die Python-Gemeinde in helle Aufregung. Gab er doch eine Art Comeback der anarchischen Truppe für einen neuen Film bekannt. „Absolutely Anything“ (Buch und Regie Jones) soll er heißen, ein Mix aus Realaufnahmen und Animation, in der Michael Palin, John Cleese und Terry Gilliam Außerirdischen ihre Stimme leihen sollen. Eric Idle hat allerdings noch nicht zugesagt, Graham Chapman, sechstes Mitglied der Comedy-Truppe, war 1989 an Krebs gestorben. „Es ist kein Monty-Python-Film“, erzählte Terry Jones der Filmzeitschrift „Variety“, „aber er hat sicherlich diese gewisse Sensibilität.“

Die „Pythons“ gelten als Meister des Nonsens, Slapsticks, Schwarzen Humors und als exzentrische Charaktere. Die erste halbstündige Episode von „Monty Python's Fliegender Zirkus“ flimmerte am 5. Oktober 1969 kurz vor 23.00 Uhr im Programm der BBC. Entertainer Alfred Biolek glaubte an einen Erfolg des verschrobenen Humors mit ernster Mimik und Sprachwitz auch in Deutschland. Er holte die Truppe Anfang der 70er Jahre nach Bayern. Dort entstanden zwei Folgen exklusiv für die ARD - eine sogar auf Deutsch.

Ein Sketch ohne Pointe gilt als „pythonesk“. John Cleese, Terry Gilliam, Eric Idle, Terry Jones, Michael Palin und Graham Chapman taten alles, um nicht „political correct“ zu sein. „Monty“ ist etwa der Spitzname für den britischen Feldmarschall Bernard Montgomery. Hinzu kam „Python“, eine giftige Schlange.

Die Jesus-Persiflage „Das Leben des Brian“ (1979), die von Terry Jones inszeniert wurde, verspottet den Starrsinn politischer und religiöser Gruppen. Brian, der durch Missverständnisse als Messias verehrt wird, singt das Lied „Always Look on the Bright Side of Life“, als er ans Kreuz genagelt wurde. Vor allem Juden und Christen protestierten. Sie forderten damals, den Kinofilm zu verbieten.

„Er war ketzerisch, weil er die Struktur der Kirche kritisierte und wie sie das Evangelium interpretiert. Doch seinerzeit schien die Religion auf dem absteigenden Ast zu sein, und es fühlte sich an, als trete man einen toten Esel“, sagte Jones. Aber nach dem Widererstarken der Religionen, würde man es sich heute sicher zweimal überlegen müssen, solch einen Film zu drehen, meinte Jones in einem Interview mit der Zeitschrift „Radio Times“.

Weniger verfänglich, aber genauso lustig gerieten die Geniestreiche „Die Ritter der Kokosnuß“ (1975) und „Der Sinn des Lebens“ (1983), bei denen Terry Jones ebenfalls Regie führte - bei der „Kokosnuß“ im Verbund mit Terry Gilliam.

1983 löste sich die Gruppe schließlich auf und Terry Jones begab sich neben seiner Filmtätigkeit auf neue Gebiete. Er schrieb Kinderbücher und entwickelte sich zum Kreuzzugsexperten, wie er in zahlreichen BBC-Dokumentationen unter Beweis stellte. Terry Jones ist heute in zweiter Ehe mit der Schwedin Anna Söderström verheiratet. Die beiden wurden 2009 Eltern einer Tochter.