Die Promi-Geburtstage vom 17. Januar 2012: Jim Carrey
Los Angeles (dpa) - Jim Carrey will noch einmal Gott spielen. Das hatte ihm mit „Bruce Allmächtig“ vor über zehn Jahren viele Millionen Dollar Gage beschert. Kurz vor seinem 50. Geburtstag, den Carrey an diesem Dienstag (17.
Januar) feiert, wurden in Hollywood die Pläne für eine Fortsetzung der schrägen Filmkomödie bekannt.
In dem Original spielte er einen frustrierten TV-Reporter, der von dem Allmächtigen (Morgan Freeman) eine Woche lang die göttlichen Geschäfte übernimmt. Carreys Slapsticktalent wurde schon oft totgesagt, Kritiker lästern gerne über die angeblich alten Grimassen und dummen Sprüche. Doch der gebürtige Kanadier ist in Hollywood fast pausenlos im Einsatz. Gerade sind die Dreharbeiten zu „Burt Wonderstone“ angelaufen. Die Komödie mit Carrey und Steve Carrell spielt in der Welt rivalisierender Zauberkünstler in Las Vegas. Im vorigen Sommer zauberte der Komiker in „Mr. Poppers Pinguine“ eine Bande Pinguine hervor, die das Leben eines New Yorker Geschäftsmannes auf den Kopf stellen.
Der Star von gefälligem Klamauk wie „Ace Ventura“ und „Dumm und dümmer“ überrascht immer wieder mit seiner schrägen Seite. So schickte er vor wenigen Monaten über seine surrealistisch gestaltete Homepage eine Liebesbotschaft an die 23-jährige Emma Stone. Wenn er wesentlich jünger wäre, würde er sie heiraten, schwärmt er vor laufender Videokamera. Doch leider habe er schon Falten, erste graue Barthaare und das Pinkeln würde länger dauern, witzelt Carrey.
Der Komiker kann aber auch ganz ernst sein. Er habe lange Zeit unter Depressionen gelitten, bekannte er schon häufiger in Interviews. Dem Sender CBS erzählte er 2004, dass er früher ein Antidepressivum schluckte.
Die erste große ernste Rolle gab ihm der australische Regisseur Peter Weir in der Mediensatire „Die Truman Show“ (1998). Darin glänzt Carrey als zunächst sorgloser Bürger in einem blitzblanken Ort, der sich als Kulisse für eine inszenierte Show entpuppt. Nach und nach befallen ihn Zweifel und eine schleichende Paranoia. Milos Forman gab ihm die Hauptrolle in „Der Mondmann“ (2000) über den Anarcho- Komiker Andy Kaufman, der in den USA der 70er Jahre mit seinem verstörenden Witz zur Kultfigur wurde. Auch darin wächst Carrey weit über sein Comic-Talent hinaus. Für beide Rollen erhielt er einen Golden Globe als bester Darsteller.
Auch der französische Regisseur Michel Gondry vertraute auf Carreys Vielseitigkeit in der bizarren Tragikomödie „Vergiss mein nicht!“. Darin spielt er einen in sich gekehrten Mann, der von seiner impulsiven Freundin (Kate Winslet) verlassen wird.
Carrey wuchs als jüngstes von vier Kindern in einer Kleinstadt in der kanadischen Provinz Ontario auf. Er war der Klassenclown, der von kleinauf das Rampenlicht suchte. Mit 18 Jahren wagte der Schulabbrecher den Sprung nach Los Angeles, wo er sich langsam in der Clubszene einen Namen machte. Nach ersten kleinen Rollen, darunter in „Peggy Sue hat geheiratet“, feierte er mit „Ace Ventura - Ein tierischer Detektiv“ (1994) seinen Durchbruch als Slapstick-Star. Mit „Die Maske“ und „Dumm und dümmer“ ging es Schlag auf Schlag weiter.
In „Batman Forever“ (1995) mimte er den hämischen Riddler. Im Jahr drauf kassierte er für den schwarzhumorigen Klamauk „Cable Guy - Die Nervensäge“ 20 Millionen Dollar Gage ab, der bis dahin größte Scheck für einen Komiker. „Der Dummschwätzer“ wurde zum weiteren Blödelhit.
In „Der Grinch“ wird er unter einer pelzigen Maske zum grimmigen Weihnachts-Wüterich. Als skurriler Graf Olaf ist er in „Lemony Snicket - Rätselhafte Ereignisse“ ein Kinderschreck. In „Dick und Jane“ geht er mit Tea Leoni auf Beutezug. In dem Psycho-Thriller „Nummer 23“ wandelt er sich zum von Zahlen besessenen Familienvater. Für „I love you Phillip Morris“ zog er Bustier, enge Shorts und hohe Absätze an. Darin spielt Carrey einen schwulen Hochstapler, der sich im Knast in einen schüchternen Mithäftling (Ewan McGregor) verliebt.
Carreys eigenes Liebesleben war zeitweise turbulent. Mit 25 Jahren heiratete der damals noch erfolglose Komiker in L.A. eine Kellnerin. Die Ehe ging nur einige Jahre gut. Die gemeinsame Tochter Jane machte ihn 2010 zum Großvater. Die 1996 geschlossene Ehe mit Schauspielerin Lauren Holly platzte schon nach wenigen Monaten. Mit Co-Star Renée Zellweger aus „Ich beide & sie“ (2000) war er kurz verlobt. „Jenny und ich haben gerade unsere fünfjährige Partnerschaft beendet“, twitterte der Schauspieler im Frühjahr 2010 nach seiner Trennung von Model Jenny McCarthy.
Carrey, der 2004 amerikanischer Staatsbürger wurde, geht seit langem einer alten Liebe nach. In New York hat sich der Hobby- Künstler ein Studio eingerichtet. Im kalifornischen Palm Desert stellte er kürzlich seine Popart-Bilder und Skulpturen erstmals in einer Galerie aus. Damit scheint es Carrey wirklich ernst zu meinen.