Dieses Jahr wird man am besten als Schweizer geboren
Forscher haben die Länder aufgelistet, die künftig ein glückliches Leben bieten. Deutschland auf Platz 16.
Berlin. Wem der Klapperstorch Gutes tun will, den setzt er in diesem Jahr in der Schweiz ab. Auch Australien sowie die skandinavischen Länder sind eine gute Adresse für Neugeborene. Davon gehen die Forscher der „Economist Intelligence Unit“ aus. In ihrer Studie „Wo man 2013 geboren werden sollte“ haben sie die Länder aufgelistet, die die besten Chancen auf ein möglichst glückliches Leben bieten. Deutsche Babys müssen sich dabei im Verbund mit US-Säuglingen mit Rang 16 begnügen.
Vor 25 Jahren sah das noch ganz anders aus. Damals galt die Gnade der besten Geburt für den, der in den Industrienationen USA, West-Deutschland oder Frankreich zur Welt kam. Bildung, Wirtschaftskraft und Menschenrechte waren der Grund für die Topplatzierung 1988.
Doch heute sieht die Welt anders aus: Die Forscher kombinierten für die aktuelle Studie unter anderem Wirtschaftsprognosen, Umfragen zum Vertrauen in den Staat, der Qualität des Familienlebens und des Sozialsystems. Auch die Lebenszufriedenheit der Bürger floss in die Erhebung ein. Dass die Deutschen gerade dabei eher pessimistisch sind, hatte eine OECD-Studie schon 2011 festgestellt. Daher rangierte Deutschland hier trotz sehr guter Umwelt- und Sicherheitswerte letztlich nur im europäischen Mittelfeld.
Vor allem die Euro-Krise hat zum Absturz der alten Industrie-Großmächte geführt: Die besten Zehn sind durchweg kleinere Volkswirtschaften, mit den Niederlanden ist nur ein Euro-Mitglied darunter. Die Krisenländer Griechenland, Spanien und Portugal rangieren trotz ihrer südlichen Lebensqualität unter ferner liefen.
Doch die Forscher haben die Rechnung ohne den Storch gemacht: All die guten Bedingungen in der Schweiz bleiben vielfach ungenutzt — die Geburtenrate der Eidgenossen liegt bei lediglich 1,5 Kindern pro Familie.