Sexismus Dieses Kleid zeigt, wie oft Frauen im Club betatscht werden

In Zeiten von #metoo und der immer wieder aufkommenden Sexismus-Debatte hat das Getränke-Unternehmen Schweppes auf eines der Probleme aufmerksam gemacht – das ungewollte Angegrapscht werden im Club.

Symbolbild

Foto: picture alliance / dpa/Johannes Eisele

Für eine Kampagne hat die Getränke-Marke Schweppes ein außergewöhnliches Experiment gestartet. Die Werbefirma Ogilvy hat ein Kleid entwickelt, dass Berührungen aufzeichnen kann. Das „Dress for Respect“ ist außerdem in der Lage, zu erkennen, wo und mit welcher Intensität die Trägerin des Kleides angefasst wurde. So weit so gut. Drei Brasilianerinnen schlüpften also für den Versuch in das besondere Kleidungsstück und verbrachten so einen Abend in einem Club. Anschließend veröffentlichte die Ogilvy ein Video von der Aktion im Internet.

In das Kleid wurde eine spezielle Sensorentechnik eingearbeitet, die sich die noch so kleinste Berührung merkt. Das alles wird anschließend visualisiert – auf einem Computer lässt sich also genau nachvollziehen, wo, wie oft und wie heftig die Frauen in ihrer Partynacht angetatscht wurden.

Das Ergebnis spiegelt das wieder, was viele Frauen beklagen. Ganze 157-mal wurden die drei Brasilianerinnen innerhalb von vier Stunden angefasst, also mehr als 40-mal in nur einer Stunde. Meistens am unteren Rücken oder den Armen und das, obwohl die Testpersonen den Männern gesagt haben, dass sie nicht angefasst werden möchten.

Anschließend wurden einige Männer aus der Disko mit den Ergebnissen konfrontiert. Auf dem veröffentlichten Video des Experiments sieht man deutlich wie schockiert die Club-Gänger sind. „Oh my God!“, sagt einer und fasst sich an die Stirn. Mit der Aktion wirbt Schweppes dafür, der Realität ins Auge zu sehen und Frauen stärker zu respektieren.

(red)