Dieter Nuhr erhält Kulturpreis für Deutsche Sprache
Kassel (dpa) - Der Kabarettist Dieter Nuhr ist mit dem Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache ausgezeichnet worden. Der sprachgewandte Comedian nahm die Auszeichnung am Samstag in Kassel entgegen.
Dieter Nuhr passt in kein Schema, meint er selbst: „Für Comedy bin ich nicht blöd genug und für Kabarett zu lustig“, resümierte er bei der Verleihung. Deshalb wolle er einfach als Witzbold bezeichnet werden. Der Jacob-Grimm-Preis, die Hauptehrung des Kulturpreises Deutsche Sprache, ist mit 30 000 Euro dotiert. Dieter Nuhr sei wortgewandt, die Pointen seien treffsicher“, begründete der Sprachwissenschaftler Helmut Glück die Entscheidung der Jury. „Er bringt sein Publikum auch Sprachkritik nahe und regt es an, über die Wirkung von Sprache nachzudenken.“ Kassels Oberbürgermeister Bertram Hilgen (SPD) nannte den Kabarettisten in seiner Laudatio einen begnadeten Erzähler und Wortakrobaten. „Mit seiner charmanten Art, ohne Tabus zu brechen, hat er sich den Ruf als George Clooney des Kabaretts gemacht“, sagte Hilgen. Für Nuhr ist der Kulturpreis Deutsche Sprache eine seiner wichtigsten Auszeichnungen. „Andere Preise habe ich bekommen, weil ich lustig bin, diesen, weil ich ernst genommen werde“, sagte der Preisträger. Dabei sei die Sprache für ihn von besonderer Bedeutung. „Schließlich gibt es bei meinem Bühnenprogramm keinen Tanz und keine Pyrotechnik - es geht nur um die Worte.“
Die weiteren Auszeichnungen des dreigeteilten Kulturpreises gingen an „Mentor - Die Leselernhelfer“ (Initiativpreis Deutsche Sprache, dotiert mit 5000 Euro) und das Lektorenprogramm der Robert-Bosch-Stiftung (Institutionenpreis Deutsche Sprache, undotiert). Der Preis wird vom Verein Deutsche Sprache und der Stiftung des Baden-Badener Bauunternehmers Eberhard Schöck vergeben. Bisherige Träger waren zum Beispiel Loriot (Vicco von Bülow), Sänger Udo Lindenberg und im vergangenen Jahr Schauspieler Ulrich Tukur.