Das war 2016 Dindim und Inky - Tierische Internetstars 2016
Berlin (dpa) - Schmidtchen brauchte neue Pullover. Ein Aufruf im Internet bescherte dem Kater, der sich ständig selbst kratzte, eine variantenreiche Garderobe. Diese und andere tierische Nachrichten begeisterten 2016 das Internet.
DIE RÜCKKEHR DES PINGUINS: Im fünften Jahr in Folge kehrte ein Pinguin zu seinem Retter in Brasilien zurück. João Pereira de Souza half 2011 einem auf einer brasilianischen Atlantikinsel gestrandeten Pinguin, der mit Öl verklebt war und ein gebrochenes Bein hatte. Die Geschichte von João und dem Pinguin, den er Dindim nannte, wurde zum Internethit. Normalerweise lebt Dindim wohl rund 4000 Kilometer weiter südlich in Patagonien. Seit der Pflege schwimmt er jedes Jahr die Strecke zu João und zurück.
DAS KRAKEN-GENIE: Ein höchst wendiger Krake namens Inky hat mit seiner spektakulären Flucht aus einem Aquarium in Neuseeland im Frühjahr Schlagzeilen gemacht. Es ist unklar, ob Mitarbeiter des Aquariums von Napier eines Abends das Drahtnetz über dem Wassertank aufließen oder ob der Krake es selbst nach oben drückte. Inky quetschte sich durch den Spalt, glitt eine zwei Meter hohe Wand hinunter und über den Boden zu einem Abflussrohr, das in den Pazifik führt. Zurück blieb nur eine nasse Spur auf dem Boden. Das Internet feierte den Kraken für seinen Ausbruch.
PULLIS FÜR EINEN KATER: Der arme Kater Schmidtchen leidet an einer Krankheit und muss sich ständig kratzen. Damit keine Wunden entstehen, überlegten sich Tierheimmitarbeiter im brandenburgischen Forst etwas Außergewöhnliches. Sie bastelten aus Wärmflaschenbezügen Rollkragenpullis für Schmidtchen als Schutzbekleidung. Weil sein Pulli-Verschleiß hoch war, starteten die Mitarbeiter im Internet einen Aufruf. Ergebnis? Die Päckchen türmten sich und Schmidtchen konnte jeden Tag in einem anderen Design eingekleidet werden.
PROBLEMSTORCH IM DORF: Ein Storch tyrannisiert ein Dorf: Monatelang plagte Storch Ronny das Dorf Glambeck in Brandenburg und hackte was das Zeug hielt. Er attackierte Autodächer und Fensterscheiben. Übertriebenes Balzverhalten könne das sein, vermuteten Naturschützer. Das Ganze ging soweit, dass Dorfbewohner Bettlaken vor die Fenster hängten. Im Herbst folgte die befreiende Nachricht: Der Problemstorch ist weggeflogen. Was zurückblieb? Tiefe Macken im Autolack.
FAULTIER-ABSTURZ: Im Herbst sorgte ein kurioser Unfall im Dortmunder Zoo für Aufsehen. Einem sechsjährigen Jungen fiel dort ein Faultier auf den Kopf. Der elfjährige Julius kletterte gemächlich an einer Stange über dem Rundlauf des begehbaren Geheges, als er den Halt verlor und genau auf dem Kopf des jungen Besuchers landete. Für beide verlief der Unfall glimpflich. Der Junge kam mit einer Beule davon, das etwa sieben bis acht Kilo schwere Faultier kam auf die Krankenstation.
DAS LETZTE GASSIGEHEN: Der letzte Spaziergang im Leben des 18 Jahre alten Hundes Walnut rührte im November Menschen in aller Welt. Sein Besitzer aus dem britischen Cornwall sah sich zur Einschläferung des kranken Tieres gezwungen und hatte Hundefreunde im sozialen Netzwerk Facebook dazu aufgefordert, ihn und Walnut beim letzten Gassigehen zu begleiten. Hunderte Menschen folgten dem Aufruf - viele davon mit ihrem Hund. Bilder von dem Strandspaziergang wurden sogar im BBC-Fernsehen übertragen. Darauf ist zu sehen, wie der Besitzer den geschwächten Hund in eine Decke gewickelt am Strand entlang trägt.
PINGUIN II: Ein Königspinguin namens Sir Nils Olav wurde in diesem Jahr zum Brigadegeneral befördert. Das Tier watschelte bei dieser Gelegenheit an mehr als 50 in Reih und Glied aufgestellten Soldaten der Leibgarde des norwegischen Königshauses entlang. Der Auftritt im Zoo der schottischen Hauptstadt Edinburgh gehörte zu einer Zeremonie mit langer Tradition. Seit 1972 dient ein Königspinguin aus dem Edinburgher Zoo der norwegisch-königlichen Leibgarde „Hans Majestet Kongens Garde“ als Maskottchen.
DAS EICHHÖRNCHEN IM GULLY: In München blieb ein eigentlich ziemlich abgemagertes Eichhörnchen in einem Gullydeckel stecken. Die Erste-Hilfe-Maßnahme Olivenöl der Tierrettung blieb erfolglos. Mit vereinten Kräften hoben deshalb eine Passantin und eine Mitarbeiterin der Tierrettung den gusseisernen Deckel hoch und zogen das Tier von unten aus dem Loch heraus. Nach einer guten Stunde war das völlig erschöpfte Eichhörnchen gerettet und in ein warmes Handtuch gewickelt. Weil es vor Olivenöl triefte, wurde es Olivio genannt. Auf den Schreck gab es erst einmal ein paar Nüsse.
ENDE EINER FREUNDSCHAFT: Ziege Timur und Tiger Amur lebten seit November 2015 friedlich in einem Zoogehege im russischen Wladiwostok zusammen - und das, obwohl die Ziege eigentlich als lebendiges Futter für den Tiger gedacht war. Ende Januar kam es dann aber doch zu Streit: Das Raubtier griff den Bock an. Die Ziege erlitt Bisswunden und Knochenbrüche und wurde in ein Krankenhaus nach Moskau geflogen, wo sie unter viel medialer Aufmerksamkeit wieder gesundete. Seit der Rückkehr Timurs in den Zoo in Wladiwostok herrscht allerdings Eiszeit zwischen den ehemaligen Mitbewohnern - sie leben nun getrennt.
FAULTIER II - DIE RETTUNG: Ein verletztes Faultier wurde in Ecuador von einer Autobahnpatrouille gerettet - die Fotos des Tieres entwickelten sich zum Internet-Hit. Das junge Tier hatte sich vom Regen durchnässt und verängstigt an einen Schutzplanken-Pfosten des neu eingeweihten Autobahnkreuzes von Quevedo geklammert. Die Verkehrspolizisten brachten das Faultier zu einem Tierarzt, der eine leichte Verletzung an einer Pfote behandelte.